Interview mit Antagonist und Protagonist (2)

Der zweite Teil des Charakterinterviews mit Jerome West und Gabriel Blackburn in der Show „Heiß, heißer, Gefährlich!“ Viel Spaß!


Zum ersten Teil geht es hier: Interview Part 1

„Eine Frau“, sagt Gabriel unbeholfen und macht eine Geste, die Mirja nicht vollkommen erfassen kann.
„Die Ihnen nicht zusteht!“, kommt es sehr bestimmend von Jerome und ein weiteres Blickduell beginnt.
„Ah! Der älteste Grund der Welt, einen Kampf auszufechten. Sinister, wie kommt es, dass Sie der Meinung sind, diese Frau würde Mr. Blackburn nicht zustehen?“
Jerome mustert Gabriel verachtend.
„Die Spezies von Mr. Blackburn hält sich eigentlich im Verborgenen. Theoretisch dürfte es ihn in der Vampirgesellschaft gar nicht geben. Mr. Blackburn, verstoßen Sie nicht eigentlich gegen Ihre eigenen Gesetze?“
Gabriels Lächeln ist arrogant, als er darauf erwidert: „Das heben wir uns für draußen auf.“
„All zu gerne…“


„Meine Herren, ruhig Blut. Hier darf kein Blut vergossen werden, sonst wird das kein Spaß mehr.“
„Mr. Blackburn ist jemand, der sich in funktionierende Beziehungen einmischt, wenn Sie verstehen.“
„War denn Ihre Herzensdame glücklich mit Ihnen? Oder wie funktioniert genau eine Beziehung in der Vampirgesellschaft?“, will Mirja wissen und übergeht die Tatsache, dass die beiden sich mehr oder minder gedroht hatten, so ganz indirekt.
„Natürlich war sie das.“ Jeromes Antwort hört sich vollkommen überzeugt an.
„Vampirbeziehungen sind mit menschlichen Beziehungen in gewissen Aspekten durchaus zu vergleichen.“
„ „Außermenschliche“ Beziehungen sind immer in gewissen Aspekten mit menschlichen Beziehungen zu vergleichen“, mischt sich Gabriel etwas belehrend mit in das Gespräch ein.
„Mhm… könnte ich da ein paar konkretere Beispiele haben? Nur, um ein bisschen zu verstehen, was eigentlich das Problem ist? Ich meine, wenn ihre Herzensdame glücklich bei Ihnen war, was hat sie dann an Mr. Blackburn gereizt?“
Jerome sieht angriffslustig zu Gabriel rüber.
„Ach, ist sie etwa zu diesem Zeitpunkt bei Ihnen, Mr. Blackburn.“
Gabriel sieht nur auf seine Uhr, als könne er an der Zeit ausmachen, was die auserwählte Frau der beiden Männer gerade treibt.
„Nein, ich glaube… Sie macht gerade eine Shoppingtour, wie es sich für eine Frau gehört.“
Mirja lacht auf, unterdrückt es aber gleich wieder. „Also wir Frauen shoppen nur? Na dann… Meine Frage haben Sie dennoch nicht beantwortet.“

Jerome fasst sich an die Stirn, bevor er sich wieder an die Moderatorin wendet.
„Nun, Ashlyn und ich sind in einer offenen Beziehung. Ich glaube, so nennt man es heutzutage, oder?“
Mirja nickt, um ihm zu verstehen zu geben, dass er es richtig betitelt hat.
„Wir Vampire sind unsterblich. Daher ist es nicht verwunderlich, dass wir selten einen Partner für den Rest der Unsterblichkeit behalten. Mit der offenen Beziehung kann man sich also am besten arrangieren. Ashlyn und ich hatten klare Spielregeln. Und Gabriel sorgte offensichtlich dafür, dass Ashlyn zu einer Regelbrecherin wurde.“ Sein Blick lag wieder auf dem anderen Mann, bevor er mit den Schultern zuckte und sich entspannt zurück lehnt.
„Was sehr gut zu Ihnen passt übrigens. Wenn man sich schon nicht an die eigenen Gesetze hält.“
„Das sind harte Anschuldigungen. Wenn Sie eine offene Beziehung haben, warum stört es Sie dann so, dass Ashlyn etwas mit Mr. Blackburn anfängt?“
„Ashlyn ist noch sehr jung und kennt die Tragweite ihrer Handlungen nicht. Jede Gesellschaft hat ihre Geheimnisse, versteht sich. Ich denke, das Mr. Blackburn das ausnutzt, um sich Vorteile zu verschaffen. Vorteile gegenüber den Vampiren.“
„Verstehe. Was werden Sie tun, um das zu unterbinden?“
„Ich werde sie zurückholen.“
„Nur über meine Leiche“, finster sieht Gabriel Jerome an.
„Dieser Satz ist wahre Musik in meinen Ohren“, lächelt Jerome auf einmal gefährlich und die Stimmung heizt sich weiter auf.
Hoffentlich geht das ohne Eskalation vorbei.

„Meine Herren, wir sind doch hier alle erwachsen. Prügeleien und Mordabsichten führen Sie bitte erst außerhalb des Studios durch und hinterlassen keine Sauerei!“, meint sie ganz trocken, bevor sie sich an Gabriel wendet.
„Was sind Ihre Gründe sich auf eine Vampirin einzulassen, die so offensichtlich zum Sinister gehört?“
„Ich wollte mich eigentlich gar nicht erst auf Ashlyn einlassen. Ich wusste von Anfang an, dass sie eine Lamie ist. Das ist die Gattung von Vampiren, die einen sofort um den kleinen Finger wickeln kann. Aber da war doch etwas Faszinierendes an ihr. Eine Art rebellischer Kern. Feuer in einem nicht mehr schlagendem Herzen. Können Sie sich vorstellen, wie selten das bei einem Vampir ist, Mirja?“
Gabriel scheint sehr ehrlich in seiner Antwort zu sein und Mirja erwidert das sanfte Lächeln des Mannes.
„Nicht wirklich, aber es hört sich nett an. Könnte das etwas mit ihrer Jugend zusammenhängen oder ist sie vom Wesen allgemein so?“, fragt sie neugierig und lächelt beinahe entschuldigend Jerome an.
Gabriel überlegt kurz, bevor er antwortet: „Ashlyn ist theoretisch 33 Jahre alt. In Menschenjahren, versteht sich. Ich denke daher nicht, dass das unbedingt etwas mit Jugend zutun hat.“
Jerome fasst sich wieder an die Stirn, beinahe wirkt er ungläubig, was Mirja herzlich amüsiert und anscheinend nicht nur sie, denn verhaltenes Kichern ist aus den hinteren Reihen zu hören.
„Ich will nicht wissen, was sie Ihnen noch alles verraten hat…“
„Natürlich interne Vampirgeheimnisse“, kommt es prompt sarkastisch von Gabriel.
„Sie müssen uns ja ganz schön fürchten…“, wirkt Jerome auf einmal mehr belustigt, als verzweifelt.
„Aber für eine Vampirin ist sie ja doch sehr jung. Nun, sei es drum. Gabriel, können Sie uns von ihren Vorzügen berichten? Was macht Sie um so vieles interessanter als Jerome West? Was sind Sie für ein Mann?“

„Ich habe Erfahrung“, lächelt Gabriel und man könnte es durchaus auch zweideutig verstehen.
„Ich bin historisch und intellektuell sehr versiert, finanziell abgesichert und habe Klasse. Und zu dem halte ich nicht sehr viel von offenen Beziehungen, Bigamie, Polygamie, oder wie immer man es auch nennen mag. Ich bin treu und achte vor allem auf die Bedürfnisse meine Partnerin. Sogar, wenn es Blut ist. Und damit meine ich bei Ashlyn nicht unbedingt die Periode …“, versucht er etwas Witz in die Sache zu bringen und die Situation so etwas aufzulockern, gleich darauf wird er charmant. „Aber sogar da würde ich der Damenwelt mit einer Wärmeflasche, Schokolade und Hygieneartikeln aushelfen.“
Ein verzücktes Seufzen erklingt und lässt Mirja verhalten lachen. Also sowas liebt die Moderatorin ja unglaublich.
„Oh, Sie sind ja ein wahrer Gentleman, Gabriel. Sinister, was macht Sie zu einer besseren Partie?“
„Mr. Blackburn und ich teilen uns einige Qualitäten. Allerdings frage ich mich, wie es mit Ehrlichkeit aussieht?“, er sieht Gabriel geradezu gehässig an. „Oder haben Sie Ashlyn bereits über Ihre kleine Welt aufgeklärt?“
In Gabriels Augen erscheint ein wütendes Blitzen und damit ist die lockere Stimmung auch schon wieder dahin.
„Alles zu gegebener Zeit. Niemand fällt mit der Tür gerne ins Haus.“
Jerome lächelt die Moderatorin entspannt an, ohne noch einmal auf Gabriel einzugehen.
„Ich bin ein sehr ehrlicher Mann. Und ich denke, dass Ehrlichkeit in einer Beziehung sehr wichtig ist. Ebenso wie Sicherheit, die ich in meiner Position definitiv bieten kann.“
Mirja hört den Spitzen der Männer amüsiert zu und ist froh drum, dass sich beide recht gesittet benehmen. Nach dem letzten Vorfall in ihrem Studio hat sie keine Lust auf ein Blutbad.
„Ihre Vorzüge haben beide etwas, meine Herren. Zwei Fragen habe ich noch, bevor ich Sie entlasse. Sinister, was sind sie bereit zu tun, um Ihre Famiglia zu schützen? Und die gleiche Frage ist natürlich auch für Sie, Mr. Blackburn.“

„Alles“, antworten die Männer unisono und sehen sich wieder zeitgleich an. Man könnte fast meinen, dass sie versuchen Blitze aus ihren Augen zu schießen.
„Alles ist so all umfassend. Nun gut. Wie passt Ashlyn in dieses „Alles“ hinein? Wenn sie diejenige sein sollte, die eine Gefahr darstellt?“
„Sie wird keine Gefahr darstellen“, gibt Gabriel mehr als bestimmend von sich.
Jerome mustert den Mann kurz: „Wenn sie eine Gefahr darstellen sollte, wird sie die volle Härte der Nocturna treffen. Es wäre unverantwortlich gegenüber der Gesellschaft, eine Ausnahme zu machen. Die vampirische Justiz ist da nicht anderes als die menschliche.“
„Ich verstehe. Vielen Dank meine Herren für Ihren Besuch und die Beantwortung meiner Fragen. Leider ist unsere Zeit vorbei, ansonsten hätte ich noch einige Fragen. Einen großen Applaus für Mr Blackburn und den Sinister!“ Mirja lacht und verabschiedet die beiden Männer mit einem strahlenden Lächeln, während das Licht im Studio ausgeht und keiner mehr zu sehen ist.

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