Buchvorstellung #1

Hallo Zusammen ^_^
Heute möchte ich mit den Buchvorstellungen starten, wo ich euch Bücher von meiner Wunschliste oder meinem SuB vorstelle, die ich noch nicht gelesen habe, aber die sich interessant anhören. Vielleicht findet der ein oder andere auch ein Buch, das ihn anspricht dabei 🙂

Die erste Buchvorstellung ist ein Rezensionsexemplar, das mich letzte Woche gegen Ende erreicht hat. Es ist ein Roman einer 16 Jährigen jungen Frau, die den Jugend Wettbewerb gewonnen hat.
Die Rede ist von „Tränen der Hoffnung“ von Elena Fankhauser aus der Deutsche Literaturgesellschaft.

Ich habe für euch sowohl Cover, Klappentext und eine längere Leseprobe mitgebracht. Wobei bei der Leseprobe pack ich euch die aus dem 11 Kapitel rein, weil das schon weiter fortgeschritten ist und ich um 2 verschiedene beim Verlag gebeten hatte.


„Tränen der Hoffnung“ – Klappentext:

Mit ihren Tränen haben die Götter sieben Magier auserwählt, um den Ausgang des Krieges zwischen dem Todesgott Atra Morte und den Magievölkern aus Cyron und Loméa zu ihren Gunsten zu wenden.
Eine der Auserwählten ist Jane, die aus ihrem normalen, menschlichen Leben gerissen wird und plötzlich eine ihr völlig unbekannte Welt retten soll. Und als ob das nicht schon kompliziert genug wäre, findet sie auch noch einiges über ihre Vergangenheit heraus, das ihr Weltbild stark ins Wanken bringt …

Hört sich doch interessant an, oder?
Fand ich auch und habe mir dann die Leseprobe auf der Verlagsseite angeschaut, nur um zu wissen, dass das ein Buch ist, das ich gerne lesen würde.

Ich lasse euch hier noch die Links da, falls ihr noch etwas mehr stöbern wollt:

Link zu Amazon: Tränen der Hoffnung
Link zum Verlagsshop: Tränen der Hoffnung
Link zu Thalia: Tränen der Hoffnung

K A P I T E L E L F

Absolute Finsternis

Die Welt wurde zunehmend dunkler, bis sie in absoluter Finsternis
versank. Zwischendurch tanzten rote, manchmal blaue Punkte vor
meinen Augen und dann färbte sich alles wieder schwarz.
Ein weißes Licht rettete mich, das vor meinen Lidern hindurchsauste
und mich blendete, so grell war es.
Schließlich entfernte sich das Weiß langsam und wurde wieder
zu Schwarz. Ich fragte mich, ob dies Symptome des naheliegenden
Todes waren. Aber anstatt ängstlich zu werden, wurde ich sogar
aufgeregt. Kam nun tatsächlich der Augenblick der Wahrheit? Der
Augenblick, bei dem ich erfahren würde, was nach dem Tod geschah?
Würde ich aufhören zu existieren? Das einzige, was übrigbleiben
würde, wäre mein Körper im Grab, der von Würmern gefressen werden
wird? Ich erschauderte. Eine eklige Vorstellung. Oder kam man
tatsächlich nach christlichem Glauben in den Himmel, ins Paradies,
wo man seine Verwandten wiedersehen würde? Würde ich in dieser
unbekannten Welt meinen Vater wiedersehen? Oder würde die
Seele, ein hellstrahlendes quallenförmiges Ding – nach Glauben der
Magier – aus dem Körper kommen, alles noch erledigen, was es das
Gefühl hatte, noch tun zu müssen und nach der Erlösung Richtung
Atra Morte wandern, um sich schlussendlich mit der Natur zu vereinen?
War ich schon längst auf dem Weg dorthin und mein Geist
dachte all dieses wirre Zeug im Moment?
Ich wusste es nicht.
Erneut schoss ein grelles Licht vor meinen Augen vorbei. Dieses
Mal fühlte es sich an, als ob eine Bombe mit weißer Farbe explodiert
wäre. Es verteilte sich überall hin, bis ich nur noch diese eine Farbe erkannte – aber es war besser als schwarz. Zunehmend intensiver
wurde es, bis ich dachte, in die Sonne zu gucken – einfach in eine
weiße statt eine gelbe.
Es schien mir unerträglich, weil ich meine Augen nicht zumachen
konnte, da sie schon zu waren. Hoffnungslos war ich also dem
Weiß ausgeliefert und konnte nichts dagegen tun.
Gerade als ich dachte, ich würde es nicht mehr aushalten,
schrumpfte die Lichtquelle. Sie wurde kleiner und kleiner, verblasste
langsam und löste sich auf. Ein Stöhnen meinerseits, das dann zum
Keuchen führte, beendete die ganze Sache.
Eine Bemerkung ließ mich bei diesem Gedanken stoppen. Ich
keuchte und stöhnte, was nichts anderes bedeuten konnte, als dass
ich meinen Körper noch besaß. Froh darüber umspielte ein Lächeln
meine Mundwinkel und ich fühlte mich trotz meiner trockenen Kehle,
die nach Wasser verlangte, besser.
Auch Farbe kam zurück. Die Sonnenstrahlen, die sanft meine
Haut streichelten und durch meine Augenlider hindurch schienen,
gaben mir Kraft. Du lebst, schienen sie sagen zu wollen und mich aufzufordern, die Augen aufzumachen, ihnen ins Gesicht zu sehen und
die Natur zu genießen. Am liebsten wäre ich ihren Befehlen nachgegangen,
aber so einfach war es trotzdem nicht.
Nur langsam konnte ich meine Körperteile spüren. Zuerst war
da plötzlich mein Nacken. Bei jeder Bewegung hätte ich aufschreien
können und dann kamen die Arme, Beine und Füße dazu. Zuallerletzt
konnte ich meinen Bauch wieder spüren. Anfangs war da nur
dieses anhaltende Pochen und später ein fast nicht auszuhaltender
Schmerz. Er war…unbeschreiblich. Bei jeder meiner ach so kleinen
Bewegung zog sich die Wunde zusammen und ich hätte laut
schreien oder wimmern können. Ich tat es nicht und biss mir tapfer
auf die Unterlippe. Sie platzte auf und ich schmeckte Blut. Ich verzog
das Gesicht und hustete. Mein Bauch zog sich sofort zusammen
und Schmerzen durchfluteten meinen Körper. Ich konnte mich nicht
mehr zurückhalten – ich schrie. Gleichzeitig sprangen meine Lider
auf. Sofort schnellte meine Hand zur Wunde, worauf meine Finger
sich im Nu rot färbten, mir wurde übel. Ich übergab mich über dem
Kies – mehrmals – während ich um das Überleben rang.
»Da ist sie!«, rief plötzlich jemand. Ich hob den Kopf und zu meinem
Erstaunen formte sich mein Umfeld immer mehr zum Wandelnden
Haus. Weit entfernt konnte ich eine Person mit einer Maske und
Umhang sehen, die auf mich zeigte. Aufgrund der tiefen Stimme
schätzte ich, dass es sich um einen Mann handelte. Er war aus
dem Großen Saal getreten und ihm folgten mehrere Magier. Clément
konnte ich erkennen, da sie die einzige war, die keine Maske trug.
Die wunderschöne, aus Eichen geschnitzte Holztür, die bis zu drei
Meter in die Höhe ragte, wurde vom Wind zugeknallt und einige,
mich eingeschlossen, zuckten vor Schreck zusammen.
Nun machte das halbe Dutzend Black Hunters einen Schritt in
meine Richtung, woraufhin ich auf allen dreien (die eine Hand lag auf
dem Bauch) zurückwich und schmerzerfüllt aufschrie. Meine Wunde
hatte sich zusammengezogen und jetzt strömte mehr Blut aus ihr als
je zuvor. Ich presste die Lippen aufeinander und stöhnte. Cléments
Mund verzog sich amüsiert zu einem Lächeln, da sie bemerkt hatte,
dass ihr Opfer keine Chance hatte zu fliehen. Verzweiflung kroch
meinen Magen hoch, während ich rückwärtstaumelte. Dies bezahlte
ich mit rasenden Schmerzen. Ich legte nun auch die andere Hand auf
den Bauch, so waren meine beiden Hände blutgetränkt. Ich erschauderte
bei diesem Anblick und wandte mich sofort von ihm ab.
Clément war nur noch wenige Meter vor mir entfernt und in ihrer
einen Hand funkelte die Klinge des Dolches. Todesangst packte mich
und dann…dann begriff ich selbst nicht, was passierte.
Während mir schwarz vor den Augen wurde, spürte ich noch,
wie ich in die Lüfte angehoben wurde.
»NEIN!«, schrie Clément – ich wusste nicht warum. Bevor ich
darüber nachdenken konnte, versank ich in eine totale Finsternis.
Vor meinen Augen blitzte es und ich stürzte aus heiterem Himmel zu
Boden. Diesmal auf eine Wiese. Was passierte nur mit mir? Verzweifelt
rang ich nach Luft. Tief durchatmen…Tief durchatmen. Konzentrier
dich nur auf das. Ein und aus. Mein Atem ging relativ flach und
glich eher einem Keuchen, das zwischendurch von einem Gestöhne
abgelöst wurde. Immer wieder zog sich meine Wunde zusammen, ich
schrie auf. Damit es den Schmerz linderte, drehte ich mich auf die
Seite.
Vor Schreck wäre mir beinahe die Luft weggeblieben. Ich starrte
direkt in eine etwa hundert Meter tiefe Schlucht. Sofort, ohne lange
nachzudenken, rollte ich mich von ihr weg. War das knapp gewesen!
Wenn ich mich ein bisschen – nur ein kleines bisschen – mehr
gedreht hätte, dann wäre ich in die Tiefe gestürzt. Ich erschauderte,
während mein Herz bei dieser Vorstellung zunehmend schneller zu
pochen begann. Ich konnte den Puls sogar in den Ohren spüren.
Ein Zittern erfasste mich plötzlich. Ich zog die Knie ganz nahe zu
mir. So lag ich nun da. Bibbernd, stöhnend, keuchend und zu einem
Päckchen gerollt. Was passierte hier bloß mit mir? Ich spürte nun,
wie mir eine Träne die Wange hinunterlief.
Mit langsamen Bewegungen hob ich den Kopf, um meinen Blick
über die Schlucht gleiten zu lassen. Auf der anderen Seite war ebenfalls
eine Wiese zu erkennen und hinter ihr lag der Beginn eines
Waldes.
England, wisperte mir meine eigene Stimme zu.
Bevor ich einen Gedanken fassen konnte, bohrte sich etwas seitlich
in meinen Hals. Dunkelheit verschlang mich augenblicklich.
Diesmal kam ich mehr von meiner Reise mit. Es war wie ein Strudel
eines Hurrikans, der mich empfing. Zuerst war er schwärzlich, doch
dann begann er sich gräulich zu färben. Eine Weile dauerte es so
an, bis ein Blitz den Strudel durchzuckte. Weiß explodierte förmlich
darin, meine Augen schlossen sich automatisch. Die Farbe bestand
trotzdem weiter und wurde greller und greller.
Dann war es vorbei. Der Strudel verschwand und plötzlich befand
ich mich oberhalb eines kahl aussehenden Bodens. Meine Hände fuhren
nach vorne. Trotzdem fiel ich mit einer enormen Wucht. Mein
linkes Knie schürfte auf und Blut tropfte aus meiner Bauchwunde zu
Boden. Ich stöhnte und zog mich wieder wie ein Kätzchen zusammen.
Leise wimmerte ich, denn nun tat es mir beinahe überall fürchterlich
weh. Nicht nur das Knie hatte Schürfungen abbekommen.

Die Sonne, die mit voller Kraft strahlte, blendete mich, kaum als
ich meine Lider mehr öffnete. Also konnte ich die Umgebung nicht
einschätzen. Vorsichtig und zitternd hob ich die Hand und hielt sie
mir vor die Augen. Blut von den Fingern tropfte auf meine Stirn. Ich
versuchte, diese Tatsache zu ignorieren.
Der Himmel war strahlend blau, mit keiner einzigen Wolke
bedeckt. Ich legte den Kopf schief, um den Erdboden sehen zu können.
Alles sah trocken und verdorrt aus. Kein einziges Grün war zu
erkennen, was mir Angst machte. Auch gab es keine Erhebungen,
nicht einmal Hügel, alles war so ungewöhnlich flach. Der Boden war
staubig und hatte wegen der Hitze Risse. Die Sonne gefiel mir zunehmend
weniger, denn sie brannte nun förmlich auf mich hinunter
und sorgte für einen Schweißausbruch. Auch zerstörte sie die Landschaft
mit ihren Strahlen, statt die Wolken vordrängen zu lassen und
für Regen zu sorgen. Ich hustete, denn mir war Staub in die Lunge
gekommen. Ich wartete, doch kein Schrei überkam meine Lippen.
Langsam schien es mir auch so, als ob der Schmerz nachgelassen
hatte. Doch das war wahrscheinlich nicht der Fall. Eher spürte ich
ihn einfach nicht mehr.
Ich keuchte wieder und drehte mich auf die Seite, damit ich den
Staub besser heraushusten konnte. Da fiel mein Blick auf eine Gestalt.
Sie lauerte vor mir auf dem Boden, peitschte ihren Schwanz hin und
her und fauchte.
Es verging eine Weile – eine sehr lange Weile – bis ich begriff,
dass ich direkt in die Augen eines Leoparden schaute.
Ich…Ich erstarrte einfach.
Das Tier gab ein nicht allzu freundlich klingendes Geräusch von
sich und ich hörte, wie es näherkam. Mein erster Gedanke sagte mir:
Lauf! Und so tat ich es auch. Mit einer schnellen Bewegung sprang
ich auf, was dafür sorgte, dass mein Bauch sich schmerzvoll zusammenzog
und ich mich beherrschen musste, nicht laut aufzuschreien.
Ich nahm eine gebückte Haltung ein, um den Schmerz auszuhalten.
Meine beiden Hände ruhten auf der Wunde.
Das Raubtier erschrak wegen meiner plötzlichen Bewegung,
zuckte leicht zurück und trat dann wieder einen Schritt auf mich zu.
Seine klaren, grünen Augen fixierten die meinen. Ich erschauderte.
»H-hallo?«, sagte ich und meine Stimme klang brüchig und zitterte
unkontrolliert. Das entlockte ihm ein tiefes Knurren, mir gefror
das Blut in den Adern. Was passierte hier bloß, fragte ich mich wieder.
War dieser Leopard etwa aus einem Zoo ausgebrochen?
So gut es mit der Wunde ging, richtete ich mich zu voller Größe
auf, um ihm zu zeigen, wer der Boss war. Außerdem setzte ich Kälte
in die Stimme und zischte: »Verschwinde!«
Ich biss mir auf die Lippen und musste wieder eine gebückte
Haltung einnehmen.
Er – ich dachte jedenfalls, dass es ein Männchen war – bewegte
sich nicht. Stattdessen zog er die Lefzen zurück, um mir seine messerscharfen
Zähne zu zeigen, die bestimmt schon dutzende Tiere umgebracht
hatten. Mir wurde mulmig zumute.
Plötzlich stieß er sich mit den Vorderbeinen ab und sprang auf
mich zu. Seine Krallen hatte er ausgefahren.
Reflexartig ließ ich mich nach rechts fallen, um seinen Pranken
auszuweichen. Währenddessen schloss ich die Augen und streckte
meine Hände aus, damit ich mich abfangen konnte. Eine Pfote streifte
mich fast harmlos am Rücken und dann lag ich am Boden. Der
Leopard schlitterte weiter, als er landete, und kam dann wegen seiner
Krallen, die er in den Boden gegraben hatte, zum Stehen. Jetzt
peitschte sein Schwanz schneller hin und her. Er war wütend geworden.
»Okay, ganz ruhig«, flüsterte ich eindringlich und hob die Arme,
als er wieder einen Schritt auf mich zu machte. »Ganz ruhig. Alles
ist gut. Ich will dir nichts tun und es tut mir leid, dass ich in dein
Revier eingedrungen bin.«
Das Raubtier hatte ein Ohr aufgestellt und die Augen zusammengekniffen,
durch die er mich eindringlich musterte. Sein Fell glänzte
im Sonnenlicht und sah nun einfach hinreißend aus. Dieses Muster
hatte ich schon immer geliebt, doch es an einem lebendigen Tier
zu sehen, war wunderschön. Vor lauter Bewunderung hätte ich beinahe
die Tatsache vergessen, dass er vorhatte, mich anzugreifen. Ich
schüttelte den Kopf und räusperte mich.
»Ich werde verschwinden, das verspreche ich. Alles gut. Ich
mache jetzt einen Schritt rückwärts, nur dass du’s weißt.«
Ich trat nach hinten, worauf er mich anknurrte, weshalb ich
sofort stehen blieb. Der Leopard regte sich nicht, er studierte mich
nur mit diesem durchdringenden Blick, der mir einen Schauer über
den Rücken jagte.
Auf einmal nahm ich ein Aufblitzen in der Luft wahr. »Achtung!«,
krächzte ich, doch es war zu spät. Der Pfeil bohrte sich in das Bein
des Leoparden. Schmerzerfüllt jaulte er auf und auch ich schrie, weil
sich meine Wunde plötzlich meldete. Ich taumelte erschrocken ein
paar Schritte zurück und fiel zu Boden. Mein Atem ging in Stößen.
Der Blutverlust erregte in mir einen leichten Schwindel, doch
das Bewusstsein behielt ich zum Glück. Das einzige, was ich machen
konnte, war die Wunden wieder mit beiden Händen abzudecken, um
das restliche Blut aufzuhalten, nach draußen zu gelangen. Zur selben
Zeit sah mich der Leopard mit großen, traurigen Augen an und winselte
leise. Die Verletzung hatte glücklicherweise nicht dazu geführt,
dass er noch aggressiver wurde, anscheinend hatte der Pfeil ihn wirklich
kampfunfähig gemacht. So wie er jetzt dalag, zusammengekauert,
verletzt und traurig, tat er mir sogar leid. Mehr als ich mir selbst.
Gott, reiß dich zusammen, Jay, knurrte ich mich in Gedanken
an. Wichtiger ist, woher dieser verfluchte Pfeil kommt.
Ich beobachte noch, wie er sich jaulend aufrichtete und im ausgedorrten
Gebüsch links von ihm verschwand, erst dann versuchte
ich einzuordnen, woher der Pfeil gekommen war.
Ich zuckte zusammen, als mein Blick an Gestalten hängenblieb,
die weniger als fünfzig Meter entfernt standen. Es waren Menschen
mit seltsamer Kleidung: farbige Tücher, meistens rote oder in einem
ähnlichen Ton, die sie um ihren Körper gelegt hatten und mit langen
Ohrringen, aus Leder, Stoff oder Kupfer. Jeder Mann trug einen
mit Stoffen umwickelten Ast mit sich herum und starrte mich mit
großen Augen an. Ebenso die einzelnen Frauen, die man an einer
Hand abzählen konnte. Alle hatten eine schwarze Hautfarbe und man
könnte sie durchaus als mager bezeichnen, aber ihnen schien es gut
zu gehen. Das Seltsamste an ihnen war ihr Halsschmuck. Sie trugen
bunte aus Perlen bestehende Ringe, die aber nicht eng an ihrer Haut
lagen. Auch hatten sie Bemalungen an den kahlen Köpfen, vor allem
die Männer, die Frauen trugen dafür umso mehr Ohrringe, die ihre
Ohrläppchen zum Herabhängen brachten. Und zusammen starrten
sie mich an und ich gaffte zurück.
Nach langgezogenen Minuten bewegte sich ein Mann, er war
ungewöhnlich groß und mit vielen Falten im Gesicht. Wie ein Irrer
fing er an zu singen und die andern stimmtenmit ein. Fröhlich wippten
die Frauen im Takt und die Männer sprangen einer nach dem
anderen in die Höhe, als ob sie Hochsprung trieben. Als einer eine
unglaubliche Höhe erreichte, klatschten die Frauen und jubelten ihm
zu. Die anderen Männer gaben sich geschlagen und klopften dem
jungen Burschen anerkennend auf die Schultern. Dann kamen sie
auf mich zu, immer noch fröhlich und singend.
Wo war ich hier gelandet? Nach meinen Geographiekenntnissen
würde ich anhand der Vegetation und den Menschen zum Schluss
kommen, dass ich in Afrika war. Aber warum? Wie konnte ich mich
hierhin flüchten?
Die schwierigste und damit anstrengendste Art von Magie ist
das Teleportieren, erinnerte ich mich an Mr. Hunters Worte. Euren
eigenen Körper irgendwohin zu transportieren, allein mit der Vorstellkraft;
und das in wenigen Sekunden. Je weiter die Strecke, desto
anstrengender ist es und mehr Energie wird verbraucht. Wenn aber
eine Landesgrenze überschritten wird – egal wie weit auseinander die
Ortschaften liegen – benötigt das Unmengen an Energie und es gibt
nur einzelne Magier, die so stark sind. Von Kontinent zu Kontinent
ist unmöglich. Das haben bisher nur die Unsterblichen gekonnt.
Die Unsterblichen. Natürlich. Ich war zwar nicht unsterblich,
hatte aber göttliche Kräfte in mir. Doch wie hatte ich mich teleportieren
können? Dieses Thema hatten wir in Zauberkunst noch nicht
durchgeführt. War es mein Unterbewusstsein gewesen? Wollte mein
Körper mich in Sicherheit wissen und hatte sich von selbst gebeamt?
Ich wusste es nicht. Aber wenn es wirklich wahr war, was ich vermutete,
dann musste die Schlucht in England ein Portal gewesen
sein. Höchstwahrscheinlich hatte ich mich vom Wandelnden Haus
irgendwohin teleportiert (ich wusste nicht, wie man Cyron verlassen
konnte, Mr. Hunter verschwieg es mir, da er nicht wollte, dass ich auf
die Versuchung kommen würde, meine Mum zu besuchen) und war
somit irgendwo in England bei einem Portal ausgespuckt worden.

Ein Gedanke zu “Buchvorstellung #1

  1. I’ve read a few excellent stuff here. Definitely worth bookmarking for revisiting.
    I wonder how so much effort you set to make this type of great
    informative web site.

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