
Autor: Melanie Lindorfer
Titel: Das Erbe von Schloss Rosenhag
Seitenanzahl: 353 Seiten
Verlag: dp Digital Publishers
ISBN: 978-3-96817-000-8
Preis:
E-Book: 4,99€
Print: 11,99€
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Klappentext:
Dunkle Erinnerungen, eine heimliche Liebe und das Rätsel um ein vergessenes Schloss …
Im Februar 1930 erhält die fünfzehnjährige Theres eine Anstellung als Hausmädchen auf dem Schloss Rosenhag. Dort verdient sie sich Vertrauen und Zuneigung des kinderlosen Fürsten und begegnet unverhofft der Liebe. Doch anstelle einer glanzvollen Zukunft erwarten Theres düstere Zeiten voller Entbehrungen: Eine Welt zwischen Krise und Krieg, ein Leben zwischen Liebe und Verantwortung.
Beinahe neunzig Jahre später begibt sich die Geschichtsstudentin Evelyn auf Spurensuche in die Vergangenheit ihrer Familie. Dabei stößt sie auf tragische Schicksale und ein Schloss, das zwar vom Erdboden verschwunden ist, aber immer noch seine Schatten wirft. Wird sie die Wahrheit ans Licht bringen, die irgendwo zwischen den Trümmern der Vergangenheit verborgen liegt? Und kann sie dabei ihre eigene Liebe finden?
Bereitstellung des Buches: Rezensionsexemplar.
Meine Meinung:
Evelyn ist eine junge Studentin, die sich etwas dazu verdient, indem sie Stadtführungen anbietet. Sie liebt Geschichte und alles, was damit zu tun hat, deswegen ist sie auch die beste Wahl für einen Fremdenführer, um genau diese Geschichten weiter zu erzählen, allen voran, weil sie ein fundiertes Grundwissen aufgrund ihres Geschichtsstudiums hat.
Als sie auf einen Brief ihrer Großmutter an ihre Mutter stößt, findet sie heraus, wo die ältere Frau lebt und begibt sich auf Spurensuche ihrer Familie.
Ein zweiter Zeitstrang verläuft hier parallel und erzählt die Ereignisse um 1930 und Theres Leben auf Schloss Rosenhag. Theres ist Evelyns Vorfahrin und scheint trotz ihres jungen Alters um einiges sicherer und mutiger aufzutreten, als Evelyn.
Nach und nach freundet sie sich auch mit dem Schlossherren Heinrich an, obwohl das ihre Stellung als Dienstmädchen eigentlich nicht mit beinhalten sollte, doch ihr Fürst ist freundlich und zuvorkommend, zudem lernt sie viel von Heinrich.
Es könnte immer so weiter gehen, denn Theres findet auch eine Liebe, die ihr Herz berührt, doch das Schicksal hat andere Pläne: auf einmal findet sich Theres zwischen Krieg und Leid wider, als die Nazis an die Macht kommen und auch sonst scheint es einige Geheimnisse auf Schloss Rosenhag zu geben.
Evelyn währenddessen versucht dahinter zu kommen, was damals im Schloss Rosenhag geschehen ist, welches nicht mehr steht, doch dessen Präsenz noch fühlbar zu sein scheint. Zudem bringt ein gewisser Rettungssanitäter ihr Herz gehörig durcheinander und sorgt für Schmetterlinge im Bauch, wo sie sich doch seit ihrer letzten Beziehung kaum für einen Mann interessiert hat.
Diese Geschichte bietet zwei Zeitebenen, die klar voneinander abgegrenzt sind, nicht nur von der Sprache, sondern auch formell, sodass sich bei mir keine Verwirrung einbaute, wenn die Zeitebenen wechselten. Zudem wartet der Roman mit wunderbar vielschichtigen Charakteren auf, die ihre Ecken und Kanten haben. So beispielsweise versucht Evelyn alles, was Probleme mit sich bringt, etwas hinaus zu zögern, bis ihr keine Wahl bleibt und sie handeln muss; sprich, sie ist etwas ängstlich unterwegs, dabei ist ihre Neugier einfach grenzenlos.
Die Nebencharaktere sind genau so gut ausgearbeitet und erzeugten bei mir ein Gefühl von „echt sein“, ich konnte sie sehen, ihre Handlungen mir vorstellen und habe teilweise mit ihnen gelitten.
Es ist eine wunderbare Mischung aus historischen Daten, einer wunderbaren Liebesgeschichte und der spannenden Suche nach Familiengeheimnissen und was dort begraben liegt. Die Autorin scheint sehr gut recherchiert zu haben, denn es liest sich alles wunderbar schlüssig und bildhaft.
Manches Mal hätte ich Evelyn wirklich gerne angehauen, damit sie endlich macht und mich nicht so auf die Folter spannt, doch ich konnte auch lachen, besonders bei den Dialogen zwischen ihr und Severin, auch wenn ich den guten Mann gerne noch etwas mehr kennengelernt hätte.
Der Fokus liegt meiner Meinung nach jedoch mehr auf der Vergangenheit, weswegen es mir in der Gegenwart etwas gefehlt hat, mehr von der Handlung zu lesen.
Fazit:
4 Wirbelwinde für diesen Mix aus Liebesroman, historischer Grundlage und dem Wunsch nach Glück!


