
Autor: Diana Lloyd
Titel: Ein Baron für die Lady
Seitenanzahl: 402 Seiten
Verlag: dp Digital Publishers
ISBN: 978-3-96817-412-9
Preis:
E-Book: 2,99€
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Klappentext:
Als Elsinore Cosgrove auf der Suche nach Abenteuern einem Ballsaal entflieht, ahnt sie nicht, dass dies zu einer überstürzten Heirat führen wird. Als jüngste Tochter eines Herzogs will sie nur ihre eigenen Entscheidungen treffen. Doch jetzt ist sie mit einem schottischen Baron verlobt, der nicht einmal ihren Namen kennt und sie für seine Misere verantwortlich macht! Mit all ihren weiblichen Reizen und den Ratschlägen aus einem Trainingshandbuch für Jagdhunde ist Elsinore entschlossen, ihren Baron zu dem Ehemann zu formen, den sie sich wünscht.
Quin Graham ist ein Mann mit vielen Geheimnissen. Wenn ein weiterer Skandal mit einer Scheinehe vermieden werden kann, dann soll es so sein. Nur ist seine Verlobte ganz und gar nicht das, was er erwartet, und die tollpatschige, neugierige und kluge Elsinore ist auf dem besten Weg sein Herz zu gewinnen. Dabei ist das das letzte, das Quin jetzt gebrauchen kann …
Bereitstellung des Buches: Rezensionsexemplar.
Meine Meinung:
Elsinore ist alles, aber keine brave Debütantin, die sich von ihrer Mutter an einen alten Mann binden lassen will, egal, wie viel Prestige er auch mit sich bringt. Sie will ein Abenteuer erleben, die Liebe finden und sich ganz sicher nicht in eine mechanische Matrone verwandeln, die nur das tut, was von der Gesellschaft von ihr erwartet wird.
Sie ist eigensinnig, ein Wildfang und passt so gar nicht in das wohlerzogene Bild der Herzogsfamilie, auch wenn sie natürlich sehr belesen ist und eigentlich weiß, was sich gehört.
Und Elsinore ist unfassbar tollpatschig und manchmal mehr als naiv, zudem sehr impulsiv. Sie handelt, bevor sie richtig über die Konsequenzen denkt und bringt damit nicht nur sich, sondern auch andere in Gefahr – aber vor allem ihre Eltern an den Rand eines Nervenzusammenbruchs, hatte ich so zumindest das Gefühl.
Es ist sehr amüsant zu lesen, wie sie sich oft in Situationen manövriert, wo ich mir dachte: Um Himmels Willen, Mädchen! Setz doch dein Gehirn ein, statt einfach los zu rennen und etwas anzustellen!
Quin Graham ist ein verschlossener Mann, dessen Herz durch Verrat und Verlust abgehärtet zu sein scheint, doch Elsinore bewegt etwas in ihm, sodass auch sie ins Fadenkreuz gerät, was der Baron eigentlich zu verhindern gedacht hat. Als er nach London kam, wollte der Schotte nur, eine Angelegenheit klären und nicht mit einer eigensinnigen Braut zurück nach Hause kehren, aber auf einmal hat er die Tochter eines Herzogs zur Frau und muss sich eingestehen, dass es ihr immer wieder gelingt, in ihm den Wunsch nach Familie und Liebe zu wecken, Gefühle, die er längst begraben hat.
Elsinore muss sich in ihrem neuen Zuhause erst zurecht finden und versucht alles, um eine gute Herrin und Baronin zu sein, doch Quin hat ihr bereits vorher klar gemacht, dass ihre Zeit mit ihm und auf diesem Landsitz beschränkt ist. Elsinore versucht heraus zu finden, was vor einem Jahr geschehen ist und muss sich gleichzeitig noch den Anfeindungen von anderen Frauen gegenüber sehen, die ihrem Mann nicht nur Mord, sondern auch Verrat vorwerfen. Ob er tatsächlich so ein Monster ist?
Der Schreibstil war wunderbar zu lesen, ich konnte in die Geschichte abtauchen und habe es genossen, Elsinore bei ihren verrückten, manchmal kein Stück durchdachten Plänen zu begleiten und musste auch oft lachen, weil sie einfach so unverbesserlich ist.
Quin hat es immer wieder geschafft, dass ich ihn in dem einen Moment mochte, im nächsten wollte ich ihn schütteln und ihn anschreien. So ein Hin und Her, Mensch! Aber gut, ich weiß ja warum er es tut, dennoch könnte sich der Mann auch etwas klarer und eloquenter ausdrücken, statt darauf abzuzielen, Elsinore weh zu tun.
Was mich etwas entnervt zurück gelassen hat, waren dann letztendlich eben die vielen verrückten Situationen, in die sich Elsinore selbst begeben hat, gerade am Anfang. Ein Unfall jagt den nächsten und ich habe mich gefragt, ob eine Frau so viel Pech haben kann, allen voran mit Wasser… Und dass ihre Kammerzofe, die im gleichen Alter sein müsste, genau so naiv war und sich in einige Dinge hat mit rein ziehen lassen, ohne groß darüber nachzudenken. Einmal hätte das auch mehr als schief gehen können.
Ein amüsanter Roman war es auf jeden Fall und gerade ab der Stelle, wo sie sich nach Schottland auf machen, nahm das Ganze noch einmal richtig Fahrt auf und wurde für mich immer spannender.
Ich denke, ich kann es mit „Bridgerton“ vergleichen, so vom Setting und Ansatz her, die Fans, die die Serie mochten, werden hier sicher auf ihre Kosten kommen.
Fazit:
4 Wirbelwinde für diesen Roman!

