
Autor: Bianca Nias
Titel: Reunion
Reihe: W.A.R. – Worldwide Allicane of Renegades – Band 1
Seitenanzahl: 339 Seiten
Verlag: Dead Soft Verlag
ISBN: 978-3960892472
Preis:
E-Book: 6,99€
Print: 12,99€
Link zur Autoren FB Seite: Bianca Nias
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Klappentext:
Ein traumatisierter Veteran, ein fluchender Spanier, ein versoffener Cowboy und ein dunkelhäutiger Riese, der mit Bibelversen um sich wirft …
Was wie der Anfang eines Witzes klingt, ist alles, was einschließlich ihm selbst von Captain Sam Cromwells ehemaliger Einheit Desert Zero übriggeblieben ist, nachdem sie in Afghanistan in einen Hinterhalt gerieten und beschossen worden waren. Fünf Jahre sind seitdem vergangen, in denen Sam keinen Kontakt zu seinen Kameraden hatte, nicht einmal zu Thiago Cruz, mit dem ihn eine leidenschaftliche Affäre verband.
Doch welche Kiste soll sich damals an Bord ihrer Fahrzeuge befunden haben, die nach dem Zwischenfall spurlos verschwunden ist? Die geheime Fracht muss ungeheuer wertvoll gewesen sein, denn Sams sechzehnjährige Tochter wird entführt und festgehalten, um ihn zu erpressen.
Die Überlebenden seines Teams stehen Sam zur Seite, trotzdem findet er sich plötzlich nicht nur zwischen den Fronten verschiedener Mächte wieder, die allesamt hinter der ominösen Kiste her sind, sondern auch im Konflikt mit seinen Gefühlen für Cruz, mit denen er erneut konfrontiert wird.
Bereitstellung des Buches: Rezensionsexemplar als E-Book.
Meine Meinung:
Das Leben als Veteran nach einem Einsatz und dazu verletzt ist ziemlich hart. Nicht nur, dass Captain Sam Cromwells verletzt wurde bei seinem Einsatz und ihm dieses Bein noch immer Probleme bereitet – auch fünf Jahre danach – muss er sich mit den Schatten der Vergangenheit auseinandersetzen, während seine Teenager – Tochter gerade in ihrer übellaunigsten Phase ist.
Doch es kommt anders, als gedacht, als Sams Tochter Josephine entführt wird, setzt er alles daran, sie zurück zu bekommen, indem er die Forderungen der Erpresser erfüllt.
Seine einzige Chance sind dabei seine ehemaligen Teamkameraden, zu denen er seit dem verhängnisvollen Anschlag keinen Kontakt mehr hielt, doch kaum trifft er auf Tiago Cruz, den Mann, der für ihn viel mehr bedeutet hat, als nur ein Kamerad und Weggefährte im Kampf, geraten seine Gefühle durcheinander und scheinen ihn zu erdrücken.
Genau so wie die Erkenntnis, dass er noch mehr versagt zu haben scheint, als er anfangs noch dachte.
Doch kaum erklärt er seinen ehemaligen Teammitgliedern die Situation, stehen sie ihm alle zur Seite. Neben dem heißen Spanier, der seine Gefühle Achterbahn fahren lässt, dem an den Alkohol verlorenen Sprengstoffexperten und dem sanften Riesen, der die ganze Bibel auswendig gelernt zu haben scheint kommt noch ein 19 Jähriger Knirps mit grünen Haaren und göttlichen Hack-Fähigkeiten zur Truppe dazu und man, das ist so was von amüsant zu lesen, wenn sich der Nerd mit dem Cowboy anlegt.
Sam ist nicht mehr auf sich allein gestellt auf der Suche nach dem Lösegeld für seine Tochter, doch die Zeit drängt und die Spur ist mau, aber sie setzten alles daran, um genau diese zu finden. Letztendlich muss das Team der „Desert Zero“ feststellen, dass die machthungrigen Ränke bis zum Befehlsstab reichen und sie hier einem schier übermächtigen Feind gegenüber stehen.
„W.A.R“ ist mein zweites Buch der Autorin und ich muss ehrlich sagen: Ich liebe es!
Angefangen vom Schreibstil her, der die perfekte Mischung aus Tiefgang und Tempo hat, über die Charaktere hinweg mit ihren Macken, ihren Dämonen und Schatten, bis hin über die Hetzjagd. Es ist spannend, einnehmend und ließ mich oft genug sprachlos zurück, weil ich den Twist nicht glauben konnte.
Das verbliebene Team der „Desert Zero“ ist… speziell. Verrückt, knapp an der Grenze von „Geht’s eigentlich noch?“ und der Liebenswürdigkeit von gestandenen Männern, die ihre Zugehörigkeit zueinander mit flapsigen Sprüchen bekunden. Manchmal wollte ich die Männer schlagen, ein anderes Mal konnte ich nur lachen oder wollte sie in den Arm nehmen. Hier werden so viele Dinge angesprochen, die so falsch laufen und doch Realität sind.
Die Charaktere sind individuell, sie kämpfen mit ihren eigenen Problemen, sind aber nicht davon abzuhalten, Sam beizustehen, als sie erfahren, in was für einer Situation er sich gerade befindet. Hier geht es um mehr als nur ehemalige Kameradschaft, denn diese Männer haben gemeinsam die Hölle durchlebt und sowas schweißt entweder zusammen oder zerbricht sie. In diesem Fall wurde der harte Kern der „Desert Zero“ eng miteinander verbunden und ich hatte jedes Mal Gänsehaut, wenn sie ihre Parole von sich gaben.
Herrliche Atmosphäre wurde da erstellt und wirklich gut umgesetzt.
Besonders gut hat mir hierbei gefallen: Die Beziehung von Sam zu Cruz wird zwar öfter thematisiert, scheint wie ein Vorschlaghammer einzuschlagen, kaum, das sie sich wieder begegnen, aber es steht die Rettung von Josy im Vordergrund. Immer wieder nur Josys Rettung und genau das ist es, was Sam antreibt. Seine Gefühle für Cruz, diesen verrückten Spanier, der sein Herz irgendwie für sich erobert hat, verdrängt er mehr schlecht als recht nach hinten, denn das Wichtigste für ihn ist, seine Tochter zurück zu bekommen.
Dennoch merkt man, wie gerade diese Gefühle auf beiden Seiten hochsprudeln, sich weiter anstauen und irgendwann überschäumen müssen, weil beide Männer sonst daran Zugrunde gehen.
Ziemlich gut umgesetzt!
Besonders faszinierend war für mich: die individuelle Verarbeitung der Kriegsfolgen durch die Charaktere. Jeder ist anders, im Verhalten, im Auftreten, im Bewältigen und dieses Individuelle wird nur zu deutlich gezeigt, genau so wie ihre seelischen Verletzungen, teils jedoch nur angeschnitten, was vollkommen okay und gut ist, immerhin geht es hier um Sam und Cruz vordergründig. Aber es ist unglaublich gut aufgebaut und zeigt, wie selbst die stärksten Männer zerbrechen können.
Fazit:

5 Wirbelwinde für diesen grandiosen Auftakt einer neuen Reihe im Militär-Genre mit fiel Tiefgang, gut durchdachten Charakteren und spannender Action. Ich freue mich schon so was von auf Band 2!
