Weltensymphonie – Fremde Heimat

Copyright: Wiesengrund Verlag

Autor: Lana Morgenstern
Titel: Fremde Heimat
Reihe: Weltensymphonie – Band 2
Seitenanzahl: 594 Seiten
Verlag: Wiesengrund Verlag
ISBN:  978-3944879567
Preis:
E-Book: 6,99€
Print: 18,50€
Link zur Autoren FB Seite: Weltensymphonie
Link zu Amazon: Anysa in einer fremden Welt
Klappentext:

Die elbische Sängerin Anysa kommt auf spektakuläre Weise auf Landory an. Doch kaum hat sie ihre Heimat betreten, wird sie von monströsen Drachen angegriffen. Ihr gelingt die Flucht, auf der sie immer wieder von bestialischen Kreaturen angegriffen wird. Geschwächt gelangt sie nach Tharul. Doch dort wartet ein goldener Käfig auf sie. Sie darf in dieser fremden Welt keinen Schritt ohne ihre Leibwache tun. Hier soll sie auf den Kampf gegen den Dämon Anaruba vorbereitet werden. Doch die Elben hüllen sich in Schweigen über Anysas wahre Herkunft und ihre Aufgabe.
Um sich auf Landory ein wenig heimischer zu fühlen, singt Anysa und erschafft dabei mit ihrer Magie atemberaubende Illusionen, welche die Bevölkerung faszinieren.
Sie begegnet einem Angehörigen des fahrenden Volkes. Zwischen ihnen entsteht eine Bindung, die weit über Liebe hinausgeht. Nicht nur Iskander, sondern auch den Elben ist diese Verbindung ein Dorn im Auge. Doch Anysa vertraut den falschen Personen und gerät in tödliche Gefahr.

Dieser Fantasyroman ist der 2. Band einer spektakulären Reihe, die einen ganz neuen Blick auf die Geschehnisse in unserer Welt eröffnet.

Bereitstellung des Buches: Rezensionsexemplar.

Meine Meinung:

Landory, eine Welt neben der Erde. Eine Welt, in der Elben ihr Zuhause haben.
Landory, die fremde Heimat von Anysa und ihr persönliches Gefängnis.

Kaum auf Landory angekommen, muss sie sich beweisen und ist dabei auf die Elbendeligation angewiesen und stolpert von einem Angriff zum nächsten.
Nichts wünscht sich Anysa mehr, als zurück nach Hause zu gelangen, doch es scheint unmöglich zu sein und eine andere Möglichkeit, als die Elben nach Tharul – der Hauptstadt der Elben – zu begleiten, hat sie nicht.
Doch gerade dort, in diesem umwerfenden Schloss fühlt sie sich mehr den je als eine Gefangene der Elben.

Nichts wird ihr gesagt, nichts erklärt, nichts aufgedeckt. Geheimnisse bleiben geheim, ihr wahres Schicksal verborgen, ihr Leben anscheinend nicht mehr wert als das eines Märtyrers. Aber selbst das wird ihr nicht gesagt.
Sie weiß nur eines: Sie soll für die Elben kämpfen und den Dämon Anaruba besiegen, um Landory – ihre Heimat – zu retten. Wieso? Weshalb? Warum? Tja, keine Ahnung, immerhin wird Anysa im Dunkeln gelassen, ganz im Sinne des Elbenkönigs.
Denn die Elben tuen nie etwas, was ihnen zu Schaden gereichen könnte.
Während Anysa kämpfen und Magie wirken lernen soll, erlebt sie sehr viele Rückschläge und wird von ihrem Elbenmagier-Lehrer mehr als nur einmal in Grund und Boden gestampft – ich drücke es mal so aus. Dabei basiert ihre Fähigkeit auf einer ganz besonderen Magie, die tief mit ihr verwurzelt ist und ihre Kraft aus Anysas Emotionen empfängt: Der Liebe zu Musik.
Eine Note nach der anderen formt sich zu einer Tonleiter, diese zu einer Strophe und die wiederrum zu einer Melodie. Ein Klang ertönt, eine Silbe gesprochen und die Töne reihen sich aneinander, um ihre Macht zu entfalten.
Magie in ihrer schönsten und mächtigsten Form: Der Musik.
Instinktiv benutzt Anysa diese Magie und versetzt ganz Tharul in Staunen, wenn sie im Schloss auf dem harten Sims des Nachts ihr Lied auf der Gitarre spielt, weil ihr Herz sich nach der Erde sehnt.
Aber wem kann sie vertrauen? Auf wessen Wort hören?
Iskander, dem Schatten?

Ein Mensch, der einst als Tausch für sie nach Landory gezogen wurde, als sie auf die Erde geschickt worden war. Kann sie ihm trauen, sich auf ihn einlassen oder wieso verspürt sie diese Wärme, diese Ruhe, wenn er da ist? Er ist doch derjenige, der sie entführt hat, in eine fremde Welt!
Nicht nur, dass Anysa ein Gefühlswirrarr erlebt, sie muss auch versuchen sich zu behaupten und genau das fand ich so spannend von der Autorin dargestellt. Es klappt nicht beim ersten Mal oder gar zweitem Mal. Anysa ist ein Charakter, der Fehlschläge erleidet, der fällt und wieder aufsteht. Und der sich nach Zuhause sehnt. Aber nicht, weil ihr das Schicksal von Landory gleichgültig wäre, sondern weil ihr keiner auch nur ansatzweise etwas erklärt.

Ganz ehrlich? Ich würde da auch Protest einwerfen und mich nach Hause wünschen wollen, wenn man komplett im Dunkeln gelassen wird. Und da wundern sich die Elben, warum sich die Sängerin eingesperrt fühlt… Männer…

Die Autorin eröffnet einige mehrere Stränge, gibt den Charakteren ein Ziel oder eben keines, weil die Zukunft ungewiss vor ihnen liegt, statt klar gezeichnet zu sein.
Zum Beispiel hat Pips, ein Syraner – ein fahrendes Volk, das durch Auftritte in Städten und Dörfern ihr Geld verdient – Magie in sich, die er nicht akzeptieren kann, weil Magie in seinen Augen schlecht ist. Und er scheint eine wichtige Figur zu sein, denn seine Wege kreuzen sich in Tharul öfter mit Anysa und irgendetwas verbindet sie. Im Gegensatz zu Anysa bewundert Pips aber die Elben, ihre Sträke, ihre Anmut, ihre Gefühlslosigkeit, ihren Sinn für Gerechtigkeit.
Ab und an fand ich aber Pips echt nervig, irgendwie bekomme ich selbst keinen guten Draht zu ihm, vielleicht im Verlauf des nächsten Bandes… Der junge Mann regt mich auf…
Um Anysa und Pips herum werden Charaktere aufgebaut, ein Netz aus Personen, die wichtig für sie sind und die entweder zu ihnen stehen oder sie zerstören können. Dabei zeichnet die Autorin alle Charaktere wunderbar und gibt ihnen Eigenschaften, die mich sie mögen oder verabscheuen ließen.

Der Schreibstil ist wie der eines Erzählers. Als würde ich gerade ein Märchen lesen, eine Legende aus längst verlorenen Zeiten. Oberflächlich und doch tief genug greifend, um die Charaktere zum Leben zu erwecken. Wunderbar passend für diesen Epos, unter dem es auch kategorisiert wurde.
Besonders liebe ich an diesem Buch die persönliche Playlist der Autorin. Mit Fußnoten hat sie im fließenden Text passende Lieder ausgesucht, die ich mir nach dem Lesen der entsprechenden Szene angehört habe und ich war hin und weg. Wunderbar gut und passend für die Situation, da hat die Musik noch einmal perfekt die Emotionen unterstrichen und alles noch ein Stück lebendiger gemacht.
Herrlich!
Der Innenteil des Buches ist sehr schön gestaltet und beinhaltet neben einer Karte auch einen Notenschlüssel und auch so ist es einfach schön anzusehen.
Ich hoffe, man merkt meine Begeisterung 😂

Fazit:

5 Wirbelwinde für ein spannendes Abenteuer, wo die Heldin mal nicht alles auf einmal kann und alles super gut läuft. Eine Heldin, die ihre eine Hälfte nur zu genau kennt, ihre andere Hälfte aber noch entdecken oder sie akzeptieren muss, habe ich zumindest das Gefühl. Sehr gelungen.

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