
Autor: Isabella Mey
Titel: Romantasy
Seitenanzahl: 325 Seiten
Verlag: LikeBook Verlag
ISBN: 978-3946782216
Preis:
E-Book: 1,99€
Print: 11,76€
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Link zu Amazon: Romy und Jaron
Klappentext:
… als ich seine Lippen sanft auf meinen spüre, schreit ein Wickelkäuzchen ganz in der Nähe. Das erschreckt mich dermaßen, dass ich Jaron reflexartig eine Kopfnuss verpasse.
Der Schreck und die Aufregung haben wohl automatisch die Jägerin in mir aktiviert.
»Au!«, ruft er vorwurfsvoll, lässt von mir ab und weicht taumelnd zurück.
Romy, was ist nur in dich gefahren?!, ärgere ich mich über mich selbst.
»Oh, tut mir leid. Das wollte ich nicht, ich bin nur so erschrocken, als das Käuzchen …«
»Ah, ja, schon gut. Es hat mich auch erschreckt«, keucht der Prinz und hält sich die Stirn.
Hoffentlich gibt das keine Beule.
Romantasy … ist ein Inselkönigreich auf dem Planeten Fabolon. Hier gehören Fabelwesen zum Alltag und Frauen werden zu geschickten Kämpfern ausgebildet.
Seit Romys Geburt fiebert ganz Romantasy ihrerer Vermählung mit dem Prinzen Jaron entgegen, denn laut der Prophezeiung kann nur durch diese Hochzeit großes Unheil abgewendet werden.
Das klingt wie ein Märchen?Vielleicht hätte es eines werden können, wenn das Nebeltor die zukünftige Prinzessin direkt vor den Traualtar befördert hätte, statt ins Klassenzimmer einer Frankfurter Gesamtschule.
Aber es kommt noch schlimmer, denn auch Romys Gefühlswelt wird heftig durcheinanderwirbelt.
Bereitstellung des Buches: Testleseexemplar. Nach Veröffentlichung als E-Book gekauft
Meine Meinung:
Bei dem Begriff „Romantasy“ denke ich an Fantasy und Romantik vermischt, gehört zu einem Genre, das ich auch recht gerne lese. Fantastische Romantik, mit viel Liebe und Magie und Herausforderungen, bis man bei dieser Liebe ankommt.
Doch hier ist „Romantasy“ ein Land, ein Königreich in einer Parallelwelt und hat eigentlich herzlich wenig mit dem Genre zutun. Naja, außer, dass es da auch Fabelwesen gibt, die Magie in sich tragen und Menschen in Farben „unterteilt“ werden, je nachdem, in welchem Monat sie geboren worden sind.
Romy ist eine Weißgeborene und die Tochter des Jägeroberhauptes und trägt eine harte Bürde auf den Schultern.
Nein, sie hat keine gemeine Stiefmutter oder so etwas, stattdessen hängt das Bestehen des Planeten und des Gleichgewichtes von ihr ab, indem sie den Thronerben Jaron heiratet. Die Vermählung muss stattfinden, sonst wird das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse sich nur noch mehr verschieben und alles Glück, alles Licht und Liebe von Fabolon sich verflüchtigen.
Wie ein Märchen, würde jetzt manch einer sagen.
Ja, könnte hin kommen. Nur, dass im Märchen die Frauen meistens naiv sind und die Prinzen die Welt retten.
Hier nicht ganz so.
Romy ist eine starke Persönlichkeit, die es trotz aller Widrigkeiten schafft, den Kern ihres Charakters zu behalten, auch wenn sie sich natürlich mit all den Ereignissen verändert.
Besonders fasziniert hat mich, als Romy durch ein Portal am Tag ihrer Hochzeit in die normale Welt, also unsere Welt, gesogen wird und feststellen muss, dass die Bücher, die sie über die „normale“ Welt gelesen hat, tatsächlich echt sind. Dass es diese Welt gibt und hier keine Magie vorhanden zu sein scheint.
Doch wie kommt sie zurück nach Hause, um Fabolon vor dem Untergang und der Machtergreifung der Molochten – dunklen Wesen, die nur böses mit sich bringen – zu verhindern?
Kann sie das? Will sie das? Oder bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich ihrem Schicksal zu beugen und hier ein neues Leben zu beginnen?
Ich mochte an der ganzen Geschichte, dass es nicht so naiv rüber kam. Dass sich Romy an ihren Gedanken klammerte, dass sie Jaron treu sein musste, obwohl sie den Sohn in ihrer Pflegefamilie – Fabian – so schrecklich anziehend findet. Immerhin liebt sie doch Jaron, den Prinzen, den sie seit jeher kennt und den sie ehelichen soll. Genau dieser Zwiespalt, zwischen aufkeimender Liebe und dem Wunsch, ihr Schicksal zu erfüllen, um niemanden zu enttäuschen war wunderbar umgesetzt. Genau so wie Romys Verängstigung, Verblüffung, Lethargie, als sie auf einmal in eine neue Welt katapultiert wird.
Und dieses Gefühlschaos schlägt sich sehr auf ihr Gemüt, bis sie die Kraft und Motivation hat, sich gegen diese Lethargie zu wehren.
Am Anfang dachte ich noch, dass das Buch so ein zuckriger, klebriger Roman sein würde, aber da hatte ich mich gehörig getäuscht.
Stattdessen beinhaltete „Romantasy“ Plottwists, mit denen ich nicht gerechnet habe und Prüfungen, wo ich mir vorstellen konnte, wie schwer sie Romy gefallen sein musste.
Und Ereignisse, die durchaus zum Nachdenken anregten.
Der Schreibstil von Isabella Mey ist flüssig, das Tempo an genau den richtigen Stellen flott und an anderen tiefer gehend und die Charaktere wunderbar ausgearbeitet.
Ich weiß, dass ich jetzt nur von Romy gesprochen habe, aber sie ist der Hauptcharakter und ich will euch nicht spoilern, wenn ich noch von den anderen Charakteren anfange.
Denn Jaron, Fabian und auch Romys beste Freundin mit dem fröhlichen Naturell haben einiges in der Geschichte zu überstehen und finden doch irgendwie ihren Weg… Oder vielleicht auch nicht.
Die Zweifel, die Unsicherheiten und die Kraft, aber auch der Glaube, dass das Gute doch gewinnen muss, kommen hier wunderbar raus.
Das Buch ist für mich eins meiner persönlichen Highlights und definitiv nicht nur für Teenager, sondern auch für Erwachsene, die Jugendbücher gerne lesen.
Fazit:

5 Wirbelwinde für dieses Märchen, das kein Märchen ist und zwischen Gut und Böse und dem Grau dazwischen erzählt. Wunderbar und pure Leseempfehlung!
