
Autor: Dolores Mey, Katherine Collins, Ester D. Jones, Marie C. Bonnet, Dorothea Stiller.
Titel: Ein Earl im Unterrock
Seitenanzahl: 186 Seiten
Verlag: dp Digital Publishers
ISBN: 978-3960876595
Preis:
E-Book: 2,99€
Print: 8,90€
Link zu Amazon: Der Earl und seine Verkleidung
Klappentext:
Ein junger Mann auf der Suche nach der großen Liebe und einem Weihnachtswunder
England um 1900: Auf dem jährlichen Weihnachtsball will sich Harriets jüngster Sohn zum neuen Earl erklären. Das passt der gewitzten Lady gar nicht! Denn eigentlich stünde das Erbe ihrem Sohn Charles zu, der mittlerweile in New York lebt. Um sein Erbe anzutreten reist er mit seinem Sohn Louis nach England zurück, stirbt jedoch auf der Schiffsreise. Nun wäre Louis der rechtmäßige Earl, doch der machthungrige Edgar hat längst alle Beweise für die Legitimität des wahren Erben an sich gebracht. Harriets geliebter Enkel schlüpft kurzerhand in Frauenkleider, um auf dem Landsitz der Familie nach den Unterlagen zu suchen. Leider kommt ihm dabei nicht nur sein Herz in die Quere, das lichterloh für die schöne Charlotte entbrennt. Auch Edgars böse Pläne und die unverschämten Avancen von dessen tollpatschigem Sohn George erschweren Louis‘ Aufgabe. Die Zeit drängt, und die Aussicht auf ein Weihnachtswunder wird mit jedem Tag kleiner…
Bereitstellung des Buches: Rezensionsexemplar.
Meine Meinung:
Das Schicksal meint es nicht gut mit Lady Harriet, denn kaum ist ihr Ehemann gestorben, will ihr zweitgeborener Sohn den Titel des Earls, dabei steht dieser rechtmäßig ihrem ältesten Sohn Charles zu. Doch so weit kommt es gar nicht, denn ihr Sohn kann das Erbe nicht antreten. Kurz darauf reist statt seiner aber ihr Enkel Louis an und möchte sein Erbe annehmen, doch Edgar ist nicht gewillt, sich das nehmen zu lassen, was ihm seiner Meinung nach zusteht.
Edgar entspinnt eine Intrige und stiehlt Louis‘ Papiere, um ihn eines Betrügers bezichtigen zu können, denn solange er die Legitimation nicht beweist, kann er ihm auch nicht seinen Titel streitig machen.
Louis setzt alles daran, um sein Erbe doch noch zu erhalten und verkleidet sich als Frau, um als Gesellschaftlerin an der Seite seiner Großmutter die Papiere zu suchen.
Das Spiel beginnt…
Edgar ist ein wirklicher Kotzbrocken, ich mochte seine Kapitel gar nicht. Und das liegt nicht daran, dass der Schreibstil der Autorin mir nicht gefallen hat, sondern einfach daran, dass er mir so übelst unsympathisch war. Määh! Wie kann man so einen Mann denn bitte lieben? Und solch ein irrsinniger Intrigant!
Sein Sohn Georg leidet so ziemlich unter seinem despotischen Vater, traut sich aber auch nicht wirklich, was gegen zu sagen, immerhin lebt er bei ihm und ich denke, ihm fehlt an sich der Mut dafür. Zudem ist er ziemlich tollpatschig und hat eine Schwäche für Shakespeare; zu der Zeit wohl nicht die ganz so gewünschte Beschäftigung für einen Gentleman.
Harriet ist wie eine Großmutter und dann doch wieder wie eine Lady und man merkt ziemlich deutlich, dass sie Edgar tatsächlich nicht so sehr liebt, wie sie ihren älteren Sohn vergöttert. Auch wenn es ihr Edgar auch nicht gerade leicht macht, denn er behandelt sie nicht wirklich nett.
Dafür liebt sie ihre Enkelsöhne durchaus.
Louis mochte ich am meisten, weil er Charme und Witz besitzt und wohl auch genug Schauspielerisches Talent, um als Frau rüber zu kommen.
Tatsächlich hätte ich mir mehr von ihm gewünscht, genau so wie mehr von der Darstellung zu der Beziehung zu Charlotte, die – wenn es nach Edgar geht – schon bald Georgs Verlobte sein soll.
Charlotte ist so ein süßes Mädchen, dezent verzweifelt, und ziemlich ungeschickt in Sachen Sticken und Nähen und dem üblichen „Frauen-Kram“, nenne ich es mal ganz salopp.
Auch hier hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht.
Was auch mein einziger, großer Kritikpunkt ist: Allgemein blieb es recht oberflächlich, sodass mir die Charaktere durchaus vorgestellt wurden, aber ich nicht so die große Nähe zu ihnen gefühlt habe. Natürlich weiß ich, dass das bei einem Gemeinschaftsprojekt schwer ist, besonders, wenn es – ich geh mal davon aus – eine Begrenzung an Seitenzahlen gibt. Dennoch kann ich gerade deswegen nicht die volle Punktzahl geben.
Die Autorinnen verstehen es jedoch sehr gut alles in Szene zu setzten und die Handlungen waren nachvollziehbar. Die Schreibstile recht lebendig. Das macht mich mega neugierig auf die anderen Bücher der Autorinnen.
Fazit:

4 Wirbelwinde für dieses Gemeinschaftsprojekt.
