
Autor: Eva-Maria Obermann
Titel: Ellas Schmetterlinge
Seitenanzahl: 202 Seiten
Verlag: Bookshouse Verlag
ISBN: 978-9963537075
Preis:
E-Book: 3,99€
Print: 10,99€
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Link zu Amazon: Mirijam und Jan
Klappentext:
Als ihr Freund Jan mit ihr nach Mingheim zieht, ist Mirijam alles andere als begeistert. Von der Großstadt in ein Kaff. Doch Jans Gründe sind leider zu gut. Fest entschlossen, so schnell wie möglich wieder wegzukommen, trifft Mirijam auf ihre Nachbarin Ella, die ihre schlimmsten Erwartungen zu bestätigen scheint: Eine junge Dorfmutti wie aus dem Buche.
Während Jan seine neue Heimat liebt, quält sich Mirijam durch ein unbezahltes Praktikum und das Dorfleben. Immer wieder trifft sie dabei auf Ella. Und auf Ellas Bruder Jonathan, der Mirijams Bauch zum Kribbeln bringt. Ellas Schmetterlings-Theorie kommt ihr da gerade recht. Denn Mirijam kämpft bereits an einer anderen Front und ist nicht bereit, Jan und ihre Beziehung aufzugeben.
Bis ihr Leben in Scherben liegt.
Bereitstellung des Buches: Rezensionsexemplar.
Meine Meinung:
Mirijam ist das typische Großstadtmädchen und nicht bereit, einfach so in ein Dorf zu ziehen, nur weil ihr Freund Jan das möchte. Letztendlich tut sie es doch, denn sie liebt Jan und sieht selbst ein, wie viel Zeit es in Anspruch nimmt, bis er von seiner neuen Stelle wieder in der Stadt ist. Doch glücklich ist sie dabei ganz und gar nicht.
Zu allem Übel ist auch noch Ella ihre Nachbarin. Ella, die perfekte Mutter und Studentin, die es auch noch schafft auf ihre Großmutter aufzupassen, die handwerklich einiges auf dem Kasten hat und so super freundlich zu ihr ist, dass es Mirijam oft übel davon wird. Zumindest kommt es einem so vor, dass Mirijam Ella nicht leiden kann, auch wenn Ella wirklich alles versucht, um Mirijam den Umzug ins Dorf und die Aufnahme in die Gemeinschaft zu erleichtern.
Ella dagegen steht mit beiden Beiden in dieser Dorfgemeinschaft, hat viele Freunde und ist gerne gesehen, wobei sie als Studentin natürlich auch das städische Leben kennt.
Sowohl Mirijam mit ihren Vorurteilen und ihrer Lustlosigkeit für diesen Umzug und den neuen Lebensabschnitt, als auch die schwangere Ella mit ihrem kleinen Sohn sind ein Gegensatz und doch scheinen sie sich zu ergänzen.
In dieser Geschichte vereinen sich die Vorurteile von Stadt und Land, kollidieren die verschiedenen Menschentypen, auch wenn ich der Meinung bin, dass man das nur auf einige Punkte herabbrechen kann, und es entsteht Streit und Unverständnis untereinander. Besonders von Mirijams Seite scheint es oft so, als wolle sie trotz aller ihrer selbst hervorgebrachten positiven Sachen – ein neuer Job in einer Bank, sie versteht sich gut mit einem Kollegen, hat Spaß an der Arbeit, fühlt sich sogar emotional wieder näher an Jan – nur das Negative in manch einem Augenblick sehen.
Und trotz ihrer Versuche und dem Gefühl, ja doch, wir kommen uns wieder näher, scheint es, als ob Jan nicht mehr zu ihr gehört, auch wenn Mirijam für ihre Beziehung kämpft und ein Leben auf dem Land tatsächlich versucht, so, wie er es sich gewünscht hat.
Ganz spannend fand ich auch Ellas Schmetterlingstheorie und wie sie und ihr Mann damit umgehen und was diese Theorie an sich besagt. Ich will sie euch nicht verraten, aber ich finde sie sehr interessant und könnte mir gut vorstellen, dass damit eine Beziehung auch immer wieder schöne, neue Impulse erhalten kann.
Eva-Maria Obermann hat mich hier wieder sehr mit ihrem Schreibstil und der Tiefe der Charaktere, ihrer Darstellung und den versteckten Charakterzügen überrascht, sowie mir persönlich ein etwas unerwartetes Ende bescherrt. Darauf wäre ich jetzt echt nicht gekommen, weil es keine Anzeichen gab.
So ab dem letzten Drittel nimmt die Geschichte noch mal an Fahrt auf und irgendwie geht alles Schlag auf Schlag, dabei wirkt es kein bisschen übertrieben oder zu schnell. Man wird einfach mit Mirijam da hinein geworfen und darf sich durchschlagen. Echt gut! Ich liebe es auch, wie die Autorin diese Klischees von Stadt und Land darstellt und gleichzeitig einen Balanceakt versucht, um die Grenzen verschwimmen zu lassen.
Fazit:

5 Wirbelwinde für eine schöne Geschichte ❤ Lohnt sich definitiv zu lesen und war einfach wunderbar! An einem Nachmittag durchgesuchtet, weil ich es nicht aus den Händen legen konnte.
