
Autor: Eva-Maria Obermann
Titel: Zeitlose – Simeons Rückkehr
Reihe: Zeitlose – Band 1
Seitenanzahl: 341 Seiten
Verlag: Schwarzer Drachen Verlag
ISBN: 978-3940443311
Preis:
E-Book: 4,99€
Print: 9,99€
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Link zu Amazon: Simeon und Nancea
Klappentext:
Weißt du, wer du wirklich bist?
Dora ist nahe daran, den Verstand zu verlieren. Die Träume, die sie vor zehn Jahren verfolgt haben, sind mit einem Mal wieder da. Damals hatte sie, um sich zu retten, etwas Schreckliches getan. Doch nun sind die Visionen zurück und mit ihnen die Sehnsucht und der Schmerz. Dora kämpft mit aller Kraft, um nicht den Halt zu verlieren. Doch als sie eines Tages plötzlich in die Augen Simeons – des Mannes, den sie in ihren Träumen liebt – schaut, verschwimmen Traum und Realität endgültig miteinander. Was davon ist wahr? Verzweifelt versucht Dora, sich selbst nicht zu verlieren, und begibt sich dabei in tödliche Gefahr.
Bereitstellung des Buches: Rezensionsexemplar.
Meine Meinung:
Wenn Traum und Wirklichkeit verschwimmen, was bleibt noch von einem selbst übrig?
Das ist die Frage, die sich beim Lesen stets in meinem Kopf gewunden hat, während ich in beiden Geschichten versank.
Denn die Autorin beginnt spannend mit einer Fluchtszene vor den Wachen im Mittelalter, bevor ich gnadenlos und mit Fragezeichen wieder in die Realität zu Dora katapultiert wurde.
Dora ist eine junge Frau, die Mitten im Leben steht. Das Studium nimmt sie ein, macht ihr aber auch sehr viel Spaß, die Arbeit als Erzieherin, wo sie in Teilzeit angestellt ist, begeistert sie ebenfalls. Sie liebt den Umgang mit den Kindern und die Tatsache, dass ihre fröhlichen Gesichert und das Geplapper sie von allem ablenken, was sich in der Nacht abspielt.
Dora ist glücklich mit Oscar, dem Mann, der sie über alles liebt und für den sie das gleiche empfindet. Und doch träumt sie jede Nacht wieder von hellblauen Augen, von einem anderen Mann, einem anderen Leben. Ihr Herz zieht sich zusammen allein bei dem Gedanken an diesen Mann, während sie weiß, dass sie eigentlich Oscar liebt.
Aber ihre Seele ist nicht nur ihre Seele. Ihre Erinnerungen nicht nur ihre. Denn in Dora lebt das Straßenmädchen Nancea, deren Geschichte wie das Märchen von Cinderella klingt und doch umso schöner, umso trauriger und tragischer ist.
Wenn Dora träumt, dann träumt der Leser mit und taucht in Nanceas Leben ein.
Nancea, das Straßenmädchen, hat kein leichtes Leben. Erst obdachlos findet sie dann Arbeit auf einem Bauernhof und auch eine Unterkunft. Jeden Tag zum Markt und zurück und wehe, sie verkauft nicht genug, dennoch lässt sie sich ihre Lebensfreude und ihr wahres Selbst nicht nehmen, obwohl es schwer ist, wenn man ganz unten ist.
Als Simeon, der Kronprinz, sie wiederfindet, verändert sich plötzlich alles, denn er möchte sie heiraten, wie er es ihr einst versprach, aber damit leitet er das Ende vom Beginn eines schönen Lebens ein.
Und plötzlich steht Dora vor dem Mann mit den blauen Augen, Simeon und doch nicht Simeon. Der Mann ihrer Träume in der Realität und ihre Welt gerät ins Schwanken. Wie kann das sein? Es sind doch nur Träume, die sie heimsuchen. Visionen, die sie nicht los lassen wollen. Schmerz, der nicht real ist und doch nagt es an ihr. Nathan, der Simeon ist und doch nicht, kennt ihre Träume, nennt sie gar Nancea. Was ist hier los?
Ihr Herz spielt verrückt, aber wenn zwei Seelen, zwei Erinnerungen sich vermischen, sich zwei Gefühle vereinen, was bleibt dann von einem selbst noch eigentlich übrig?
Als auch noch eine alte Feindin auf die Bühne tritt, ist das Chaos komplett.
Vom ersten Moment an war ich vollkommen versunken in der Geschichte um Dora und Nancea. Zwei, die doch eins sind und dann wieder nicht. Dora, die damit kämpft, wieder Halt im Leben zu finden und Nancea, die ihre große Liebe nicht los lassen kann, während Simeon stets in Doras Nähe zu sein scheint und ihr Herz in unzählige Stücke bricht.
Eva Maria Obermann schafft es mit ihrem Schreibstil, mir Doras Sehnsucht, Liebe und den Wunsch endlich in Frieden zu leben, näher zu bringen und mich vollkommen gefangen zu nehmen. Bin ich sadistisch, wenn ich sage, dass ich gerade diese emotionalen Stellen besonders geliebt habe? Dass sich mir da das Herz zusammen zog, weil es so gut beschrieben war und ich genau das mochte? Diesen kurzen Stich, den Geschmack des Schmerzes auf der Zunge, wenn Dora Simeon darum bat, sie endlich frei zu lassen und sie sich doch am liebsten in seine Arme geworfen hätte.
Fazit:

5 Wirbelwindefür eine Story, die mitten aus dem Leben gegriffen ist mit Doras Leben, die aber gespickt wurde mit Wiedergeburt, einem alten Zauber und der Kraft der ewigen Liebe. Aber kann es ein Happy End geben, wenn die Liebe selbst damals keine Zukunft hatte?
Sehr zu empfehlen für alle, die Fantasy und Realität gerne vermischt sehen und an die ewig angehauchte Liebe glauben.
