Interview zu „Lionora: Blut der Leonis“

Guten Abend, meine Lieben 🙂

Am 16.9.2023 ist der erste Teil einer Reihe erschienen, zu der es auf Facebook und Instagram eine kleine Blogtour gibt. Im Rahmen dieser durfte ich die Autorin zu ihr selbst, zum Buch und die Protagonisten ein bisschen ausfragen.
Da ich auch hier wieder aktiver sein und die anderen Sparten wieder beleben möchte, möchte ich es euch natürlich nicht vor enthalten und habe euch das Interview mit dabei.

Doch bevor ich damit starte, möchte ich euch das Buch vorstellen, damit ihr auch wisst, worum es geht.

Titel: Lionora: Blut der Leonis
Autorin: Klara Hell
Seitenanzahl: 588 Seiten
Verlag: Selfpublisherin
Preis E-Book: 2,99€ – Einführungspreis
ASIN: B0CCK1GWDR
Link zu Amazon: Erikas Weg in der Akademie

Klappentext:
Studentenpartys – darauf freut sich Rika am meisten, als sie das unerwartete Stipendium der Lionora-Akademie annimmt. Was sie nicht ahnt: Diese Universität besuchen ausschließlich Sprösslinge des mysteriösen Volkes der Leonis, in das sie reintegriert werden soll.
Rika muss darum kämpfen, sich unter ihren Kommilitonen zu behaupten. Und auch Lando macht ihr das Leben schwer: Der sympathische Student, der Rika an ihrem ersten Tag über den Campus führt, will auf einmal Distanz zu ihr wahren. Die Rechnung hat er allerdings ohne die aufmüpfige Stipendiatin gemacht, die seine abweisende Art nicht akzeptieren kann.
Je näher sich die beiden kommen, desto verzweifelter versucht Lando, Rika auf Abstand zu halten. Denn der Student hütet ein Geheimnis, das nicht nur das Volk der Leonis ins Chaos stürzen, sondern auch das Schicksal der Welt besiegeln kann. Und Rika darf ihm keinesfalls auf die Spur kommen …

Leseempfehlung: 16+
Setting: „Bonzenuni“ in der Schweiz, kein Internet und Kontakt zur Außenwelt an sich, viele neue Offenbarungen, Schicksal und das, was man daraus macht, Protagonistin mit frechem Mundwerk, Protagonist mit starkem Verantwortungsgefühl.

Nun kommen wir zu dem Interview, das ich mit Klara Hell geführt habe. Zum einen hatte ich einige Fragen an sie über sie persönlich, aber auch direkt zum Buch. Am Schluss erwarten euch noch jeweils fünf Fragen und Antworten an die Protagonisten Erika und Lando.

Viel Vergnügen!

Jamie: Mit welchem Gericht kann man dich vom Tisch weg jagen?
Klara: Hm … wegjagen? Mit Essen? Eigentlich gibt es wenig, das ich nicht mag. Mein Kindergarten hat mich in Sachen Blumenkohl traumatisiert, aber deswegen würde ich nicht (mehr) vom Tisch fliehen wollen. Tütenfraß und Fertiggerichte wären dann schon eher ein Grund zur Flucht. Mit dem Alter kommen die Wehwehchen und mit Ende 20 habe ich leider keinen Pferdemagen mehr.

Jamie: Was machst du, wenn du nicht schreibst?
Klara: Schlafen, essen, Sport, Geld verdienen, meinen Mann ärgern, meinen Mann knuddeln, Freunde und Familie treffen, lesen und Social Media. Also das, was alle anderen auch machen. *zwinker* (Anmk. der Red.: Mensch! Wieso denn das?!)

Jamie: Welches Genre liest du selbst am liebsten?
Klara: New Adult Romance und Romantasy. Da bin ich konsequent. Ansonsten gerne mal ein spannendes Sachbuch.

Jamie: Wenn wir uns in einem Café treffen würden, was wäre deine Menüwahl?
Klara: Ein Cappuccino und ein Wasser gehen immer. Beim Essen freue ich mich, wenn Avocado dabei ist. Ob auf einem Bagel oder im Salat ist egal.

Jamie: Glaubst du ans Schicksal?
Klara: Nein. Ich glaube, dass wir unser Schicksal selbst in der Hand haben. Oder wie Schopenhauer sagt: Das Schicksal mischt die Karten und wir spielen. Wir haben keinen Einfluss darauf, als was wir zur Welt kommen, aber wir haben einen freien Willen und es kommt schon drauf an, wie wir unser Blatt ausspielen. Ich glaube an Kausalität.

Die Fragen Rund um den Roman selbst waren, glaube ich, nicht ganz einfach, aber ich war tatsächlich zu neugierig, um mich groß zurück zu halten…

Jamie: Welche Szene hat es nicht ins Buch geschafft, obwohl du total Lust darauf gehabt hättest, sie drin zu haben? Sie aber eben einfach nicht mehr reingepasst hat?
Klara: Im ersten Teil der Reihe gibt es eine solche Szene nicht. Mit dem Anfang hatte ich erst meine Schwierigkeiten. Der heutige Anfang ist Version 3 oder 4. Die allererste Szene ist tatsächlich die jüngste. Das heißt nicht, dass ich den anderen holprigen Szenen hinterhertrauere. Und ansonsten habe ich keine ganzen Szenen streichen müssen. Das liegt daran, dass die Story von innen heraus gewachsen ist. Die allererste Grundfassung war denkbar einfach und kurz. Dann habe ich immer wieder überlegt, wie ich die Story spannender, überraschender und lebhafter gestalten kann und entsprechend ausgebaut. Auf diese Wiese kamen stets neue Szenen hinzu, die alle eine Funktion für das große Ganze erfüllen und nicht mehr wegzudenken waren.
Anders ist es jetzt im zweiten Teil. Da gibt es eine sehr schöne Szene ganz am Anfang, die ich streichen werde. Sie hat Charme, weil sie allein aus den Charaktereigenschaften der vier teilnehmenden Figuren geboren wird – sehr viel Situationskomik –, aber dadurch werden die Charaktere beim Leser höchstens in Erinnerung gerufen. Die Story selbst entwickelt sich dadurch nicht weiter. Diese Szene zu streichen, wird mir schon weh tun, aber was muss, das muss.

Jamie: Hast du ein Wort, dessen Rechtschreibung du nachschauen musst?
Klara: Nicht nur eins. Aber die typischen Klassiker sind: Portemonnaie und Accessoire. Das Portemonnaie schreibe ich meistens dann doch richtig, auch wenn ich jedes Mal nachschaue. Beim Accessoire geht immer etwas schief.

Jamie: Sei ehrlich: Welcher Charakter hat dir den letzten Nerv geraubt?
Klara: Genervt war ich von keinem Charakter. Bei Thilos war ich zeitweise etwas verunsichert, ob er zu langweilig wirkt. Und Askan hat mir seinen Charakter erst sehr spät verraten. Es war klar, dass Lando einen besten Freund braucht. Wie er drauf ist, stand nicht von Anfang an fest. Erst nachdem ich die erste Fassung fertig hatte, konnte ich ihn endlich greifen. Dann musste ich natürlich wieder von vorne anfangen und alle seine Handlungen auf seine Wesensart abstimmen.

Jamie: Würdest du jetzt, wo das Buch veröffentlicht ist, gerne etwas ändern
Klara: Nö. Ich hatte jetzt theoretisch 4,5 Jahre Zeit, an dem fertigen Werk noch herumzutüfteln. Das sollte gereicht haben.

Jamie: Hast du während dem Schreibprozess ein absolutes Plothole gefunden und dich gefragt, was du da eigentlich treibst?
Klara: Da die Geschichte von Innen heraus gewachsen ist, blieb mir das zum Glück erspart. Ein Plothole habe ich nie gefunden, zumal ich immer sehr viel über die Verbindungen in LIONORA sinniert habe. In den Anfangsjahren des Schreibprozesses bin ich sehr viel Auto gefahren (zwei Stunden pro Werktag), da hatte ich immer genug Zeit, mir Gedanken zu machen. Ich erinnere mich aber, dass ich einmal, als ich einen neuen Dreh in die Geschichte eingebaut habe, mir beim Anpassungsvorgang erst in der letzten Szene klar geworden ist, dass der neue Aspekt noch eine zweite Konsequenz nach sich zieht. Kurz hatte ich einen kleinen Schockmoment, wie ich das so lange übersehen konnte. Aber das habe ich dann in einem weiteren Durchgang zurechtgerückt. Ein Loch, das ich erst nicht füllen konnte und mir Kopfschmerzen bereitet hat, war das allerdings nicht. Eher Verunsicherung, ob ich vor lauter Betriebsblindheit noch mehr übersehe.
Die Frage, was ich da eigentlich versuche und warum ich mir überhaupt so viel Mühe gebe, kam später auf. Als es darum ging, LIONORA an einen Publikumsverlag zu vermitteln. Du kannst dir als Autor die tollsten Clous und Wendungen überlegen – wenn trotz Agentur kein Verlag draufschauen will, wird sie niemand sehen.

Jamie: Hast du während dem Plotten und Schreiben dich gefragt, ob deine Fantasie gerade arg mit dir durchgeht
Klara: Nicht wirklich. LIONORA habe ich mit dem Ansporn geschrieben, dass es auch Leute gut finden werden, die eigentlich ungern Fantasy lesen (z.B. meine große Schwester *hust*). Also sind die Fantasy-Aspekte (bisher) dezent gesetzt. So kurios und weit entfernt von der Wirklichkeit ist die Story also gar nicht. Es ist lediglich eine freche Komposition von Dingen, die nicht unbedingt zusammengehören und die es so noch nicht gab.

Jamie: Welchen Charakter würdest du vom Fleck weg heiraten? (Alter egal, würde es möglich sein, würdest du vom Alter her angepasst werden :P)
Klara: Wäre ich nicht schon glücklich verheiratet: Ganz klar Askan! Er hat immer einen flotten Spruch auf Lager und es würde nie langweilig werden. Auch als Menschenfrau würde ihn ich überzeugen können, mir das Bett zu wärmen.
Lando wäre natürlich ebenfalls im Rennen, aber sein Herz gehört leider schon einer anderen und das Päckchen, das er zu tragen hat, ist nicht ganz leicht zu stemmen.

Bildquelle: Klara Hell

Was wäre ein Interview ohne einmal die Protagonisten ebenfalls zu Wort kommen zu lassen, nicht wahr?
Zuerst durfte Rika mir ein paar Fragen beantworten und ich bin ziemlich froh, dass sie im ganzen Stress in der Akademie und allem, was sie so Neues erfährt, die Zeit dazu gefunden hat.

Jamie: Rika, welche Eigenschaft liebst du an Lando besonders?
Rika: Wie kommst du darauf, dass ich etwas an Landobert liebe? Oder überhaupt mag? Er ist nämlich nur nett zu dir, wenn er Lust drauf hat, und bei mir hat er die selten.

Menno.

Jamie: Was nervt dich an der Academy total?
Rika: Das Sechsbettzimmer, Lando, die dämlichen Kommentare meiner Bettnachbarinnen, Lando, dass ich dort im Grunde eine Gefangene bin, Lando, die Engstirnigkeit gewisser Familien und Lando. Ich könnte die Liste wahrscheinlich noch ewig so weiterführen. Habe ich Lando schon erwähnt?

Jamie: Mädchen?! Wie überlebst du ohne Kontakt in die Außenwelt? O.O Verrate mir dein Geheimnis!
Rika: Ach, das ist gar nicht so schwer. Die Zauberformeln heißen „Alternativlosigkeit“ und „Genug andere Probleme“. Kann ich dir nur wärmstens empfehlen.

(Anm. d. Red.: Nein, danke. Ich lebe gefühlt nur noch im Krankenhaus, statt Zuhause. Arbeit schafft das auch 😉 )

Jamie: Wenn du die Wahl hättest: Würdest du die Wahrheit kennen wollen oder doch lieber im Irrglauben weiterleben?
Rika: Du meinst die Wahrheit über die Existenz der Leonis? Das frage ich mich selbst jeden Tag und bis heute habe ich darauf keine eindeutige Antwort.

Jamie: Welche Eigenschaft liebst du an dir selbst?
Rika: Ich lasse mich nicht so leicht unterkriegen. Das hat mich in manch einer Situation schon weit gebracht … oder in Schwierigkeiten. Aber insgesamt gibt es schlechtere Eigenschaften.

Jamie: Danke, Rika. Lando, jetzt kommst du dran und ich freue mich schon auf deine Antworten! Da ich weiß, dass deine Zeit knapp ist, komme ich direkt zur ersten Frage: Was würdest du gerne in deinem Leben ändern, wenn es möglich wäre?
Lando: Ich würde das Attentat im Jahr meiner Geburt ungeschehen machen. Dann wäre mein Leben komplett anders verlaufen.

Jamie: Erstes Date: Wie würde das bei dir aussehen?
Lando: Rika und ich hatten schon so etwas wie ein erstes Date. Wir waren unter uns und sie hatte keine Ahnung, wer ich bin. Mehr hätte ich mir nicht erträumen können.

Jamie: Welche Schwäche findest du an Erika besonders süß?
Lando: Ihr Naserümpfen ist sehr süß – das ist aber keine Schwäche. Mir gefällt es allerdings auch, wie sie sich aufregt. Rika ist ein kleiner Rohrspatz.

Jamie: Wenn du die Wahl hättest: Würdest du dich wieder dafür entscheiden, in deiner Familie geboren zu werden? Begründe bitte.
Lando: Eine schwierige Frage und ein Mitspracherecht hatte ich beim ersten Mal auch nicht *lächelt schwach*. Meine Antwort hängt davon ab, ob meine Aufgabe von einem anderen erfüllt würde, wenn nicht von mir. Sollte ich aus der Gleichung einfach herausfallen, dann würde ich mein Leben nicht eintauschen. Das könnte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, weil ich weiß, was es für die Welt bedeuten würde, und Vater mich anders erzogen hat.

Jamie: Hast du dir mal gewünscht, ein normaler Mensch zu sein?
Lando: Darüber habe ich nie nachgedacht, wenn ich ehrlich bin. Die Menschen haben in der Welt keine besonders ausgeprägte Entscheidungsfreiheit und es gibt viele Nachteile, ein Mensch zu sein. Sie werden krank und sind nicht so robust wie wir. Ich habe mir aber oft vorgestellt, wie es wäre, ein „normaler“ Leonis zu sein. Wie ich allerdings entscheiden würde, sollte ich wirklich vor der Wahl stehen, habe ich ja schon verraten.


Das war unser gemeinsamer Ausflug in die Lionora-Akademie!
Ich hoffe, ich konnte euch einen schönen Einblick in den Roman, sowie Lando und Rika geben und ihr habt Lust bekommen, gemeinsam mit Rika auf Abenteuerreise zu gehen und heraus zu finden, was es mit der „Bonzenuni“ in der Schweiz auf sich hat.
Aber Achtung: Es warten unglaubliche Geheimnisse auf euch und vor allem wird es ein kleines Katz-und-Maus Spiel. Wer gewinnt am Ende? Und gibt es überhaupt einen Gewinner?

Findet es heraus im ersten Teil der Lionora-Akademie!

Ich wünsche euch einen wunderschönen Abend und lasst euch nicht ärgern :-*

Eure Jamie

Hinterlasse einen Kommentar