
Autor: Marlies Lüer
Titel: Schneegeboren
Seitenanzahl: 400 Seiten
Verlag: Selfpublisher
ISBN: 978-1092551403
Preis:
E-Book: 2,99€
Print: 12,90€
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Klappentext:
Schifferstochter Rilka soll Königin werden! Dem Orakel widersetzt man sich nicht, und so knüpft der Kronprinz zarte Bande mit dem Mädchen. Seine Stiefmutter, die amtierende Königin, lässt keine Gelegenheit aus, ihrer künftigen Schwiegertochter das Leben schwer zu machen. Doch ist sie wirklich so skrupellos oder sind dunkle Mächte aus einer anderen Welt am Werk?
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Meine Meinung:
Das Orakel hat es vorhergesagt, so soll es sein.
Die nächste Königin und Gemahlin des Kronprinzen soll Rilka werden, ein einfaches Mädchen aus einem kleinen Dorf, das keine Ahnung von Etikette und Benehmen hat – muss es auch nicht, denn als eine junge Frau aus dem einfachen Volk reicht es zu wissen, wie sie überlebt, erst recht, seit ihr Vater gestorben ist.
Doch das Orakel hat seine Weissagung abgegeben und so wird Rilka ins Schloss geholt, denn sie soll in allem unterrichtet werden, was eine zukünftige Königin wissen muss. Während dieser Zeit lernt sie ihren zukünftigen Ehemann und baldigen König Amandus kennen und sogar zu mögen. Eine Art Verbindung entsteht zwischen ihnen.
Die Königinmutter und derzeitige Regentin scheint nicht ganz bei Verstand zu sein, sie ist böswillig und ungerecht, regiert mit strenger und ungnädiger Hand. Sie hasst Rilka und ihr Stiefsohn scheint ihr herzlich wenig zu bedeuten, als bräuchte sie ihn nur, um auf dem Thron zu bleiben. Der Vermählung der beiden sieht sie eher skeptisch entgegen.
Als an den Grenzen Piraten ins Land einfallen, beschließt Amandus – direkt nach der Hochzeit und der Krönung – selbst ins Grenzgebiet zu reisen und sich den Piraten entgegen zu stellen. Ein junger, leichtsinniger König, der sich beweisen will und dabei nicht merkt, wie töricht er sich benimmt.
Die Geschehnisse überschlagen sich, die Intrige nimmt ihren Lauf und die Probleme häufen sich, während Rilka immer mehr an Verbündeten verliert, denn die Königinmutter hat wieder die Macht.
Nur ein Kind unter ihrem Herzen und die lebendige Geburt eines solchen würde Rilka den Thron zurück geben, doch es rückt in weite Ferne, als das Ausmaß des Verrates klar wird und plötzlich steht Rilka einem beinahe unlösbaren Problem gegenüber.
Ob sie es schafft, ist abzuwarten…
Die Geschichte ist ein untypisches Märchen, obwohl es durchaus so anfängt, doch hier muss sich nicht die Prinzessin von einem starken Helden retten lassen, viel eher scheint es so, als müsste die Heldin all ihr Wissen einsetzten, um überhaupt überleben zu können.
An manchen Stellen hatte ich mir etwas mehr, hm.. ich sag mal Action gewünscht, denn nach einer Wendung nimmt es rasant Fahrt auf, flacht jedoch auch recht flott wieder ab.
Was ich wirklich gut fand, war die Charakterentwicklung von Rilka. Sie kannte nur ihr Fischerleben, aber von Hof und Etikette natürlich nichts. Doch mit der Zeit lernt sie immer mehr, wobei ihr selbst klar ist, wie wenig sie eigentlich weiß, was sie sympathisch gemacht hatte. Dabei muss ich aber sagen, dass ich bezüglich Rilka zwiespaltig bin. Ich mag sie und dann doch wieder nicht. In manchen Situationen reagiert sie so unglaublich kindisch und unüberlegt, in anderen hat sie wiederum einen klaren Kopf und benimmt sich wie es logisch erscheint.
Genau das machte sie dennoch sehr menschlich und sehr nah.
Und genau so wie Rilka bleibt auch uns sehr viel verborgen, denn der Leser sieht alles durch Rilkas Augen und kann nur dadurch Informationen langsam zusammensetzten und fortspinnen. Gemeinsam mit Rilka lernte ich die Schöpfungsgeschichte ihres Landes, Schmerz und Trauer und hätte sie doch gerne mal geschüttelt, damit sie aufwacht. Aber was ich tatsächlich an ihr bewundere ist letztendlich ihr Mut.
Dieser Roman, der so ein süßes, rosanes und beinahe schon glitzerndes Cover hat, hat es gehörig in sich. Das Buch hat mich gefesselt und einfach kaum los gelassen, obwohl ich Rilka gerne mal angeschrien hätte. Oft genug verdrehte ich auch wegen ihrer Art die Augen oder hab geflucht. Manchmal… uff…
Die Nebencharaktere waren gut platziert und eingesetzt, es erschien keiner überflüssig und die Entwicklung der Geschichte machte größere Sprünge, sodass es nie langweilig wurde.
Den Schreibstil der Autorin finde ich super, da es leicht zu lesen und abzutauchen war, ohne groß darüber überlegen zu müssen. Zudem gab es interessante Wendungen und auch welche, die ich so nie erwartet hätte.
Fazit:

4 Wirbelwinde für diese märchenähnliche Geschichte, die doch so viel Mehr in sich trägt.
