Supposed to be Love

Autor: Madeleine Harder
Titel: Supposed to be Love
Reihe: Shaded Hearts 1
Seitenanzahl: 366 Seiten
Verlag: nexx Verlag
ISBN: 978-3958706927
Preis:
E-Book:
5,99€
Print: 20,00€
Link zu Amazon: June und ihr Weg
Klappentext:
Shaded Hearts: Dark Romance im Slow Burn Style


Wie weit würdest Du gehen, um zu retten, wen Du liebst?

Würdest du diesen einen – dir im Grunde fremden – Mann heiraten? Und dir damit jede Chance auf eine ehrliche, gegenseitige Liebe nehmen? Zu einer Spielfigur in einem Spiel werden, das du nicht beherrschst? Immer hin- und hergerissen zwischen zwei Männern, zwischen Pflicht und Gefühl, zwischen Leben und Überleben – wie würdest du dich entscheiden?

Fragen über Fragen, auf die June Warden keine Antwort weiß, bis sie sich einfach blindlings in das Abenteuer stürzt, das ihr Leben zu sein scheint. Und selbst dann sind da tausende Schattierungen zwischen Leiden und Leidenschaft, schwarz und weiß, richtig und falsch, gut und böse …

Eine emotionale Achterbahn voller Intrigen inmitten der High Society, die Grenzen zwischen Liebe und Pflicht verschwimmen lässt.

Bereitstellung des Buches: Rezensionsexemplar.

Meine Meinung:

June ist eine junge Frau, deren Selbstwertgefühl so niedrig ist, wie der Boden, eigentlich kriecht es metaphorisch gesehen unter den Dielen. Ihre Mutter – die Person, die sie schützen und aufbauen sollte – behandelt sie, als wäre sie nichts wert und gibt ihr das Gefühl, unansehnlich zu sein. Dabei ist an June nichts falsch, sie ist ziemlich hübsch und auch von der Figur entspricht sie dem gängigen Schönheitsideal. Doch Alison Warden ist eine Person, die sich nur gut fühlt, wenn sie andere nieder machen kann und nutzt die Machtverhältnisse aus, um June so klein wie möglich zu halten.
Gleichzeitig setzt sie große Erwartungen in sie und möchte sie an den nächsten Mann verheiraten, der ihrer Meinung nach ihren Lebensstandard aufrecht erhalten kann. Als wären wir im Mittelalter und nicht in der Neuzeit.
Bei einer Gala trifft June auf den smarten Anwalt und begehrten Junggesellen Stefan, wobei sie bei ihrer ersten Begegnung noch der Meinung ist, ihn ziemlich von sich gestoßen zu haben, weil sie sich so unmöglich verhalten hat.
Tja, gut (oder Pech?) für June, dass Stefan sie faszinierend findet und die Beziehung der beiden schnell Fahrt aufnimmt.
Bis zu dem Punkt, dass Stefan ihr einen Heiratsantrag macht und June diesen nur zu gerne annimmt, denn Stefan scheint alles zu sein, was sie sich gewünscht hat.
Bis zu dem Moment, wo es so nicht mehr ist und jede Warnung von Stefans Angestellten Daniel kommt damit zu spät.

June landet in einer Spirale aus Intrigen, unerfüllten Wünschen und Sehnsüchten, sowie dem Druck und dem Wissen, verantwortlich für das Leben ihrer Eltern zu sein. Alison wäre ihr dabei tatsächlich egal, aber ihr Vater nicht. Eine Co-Abhängigkeit vom Feinsten. Und sie selbst ist abhängig von Stefan, der nur zu gerne die Fäden in der Hand hält und seinen nächsten Zug plant.

Die ganze Zeit über habe ich mich gefragt, warum sie das mit sich machen lässt. Warum sie nicht einfach geht, alles hinter sich lässt und irgendwo neu anfängt. Dann wurde mir klar, dass es mit der Art zusammenhäng, wie sie aufgewachsen ist. Sie kennt nichts anderes, als den goldenen Käfig. Sie hat den einen Käfig gegen einen anderen ausgetauscht, aber an ihrer Situation hat sich nichts geändert. Sie ist immer noch abhängig vom Wohlwollen ihres Gegenübers und es mag sein, dass Stefan nicht die Hand gegen sie erhebt, aber er übt ganz anderen Druck aus.
In dieser Zeit ist Daniel ihr sicherer Hafen, doch auch er hat Seiten an sich, die an die Dunkelheit in Stefan heranzureichen scheinen und sie zerstören könnten.

Dieser erste Teil hat mich teilweise so sehr berührt, dass ich abbrechen musste, bevor ich weiter lesen konnte. Junes Freude, ihre Hoffnungslosigkeit, ihre Hoffnung, ihre Angst, das komplette Gefühlschaos war so zum Greifen durch den Schreibstil der Autorin, dass es mich mit traf.
Manchmal war sie naiv, aber ich habe nichts anderes erwartet, denn wie soll jemand Naivität verlieren, wenn er klein gehalten wird? Und nicht ausbrechen kann, um mehr zu sehen, um mehr aus sich zu machen?

Hier findet man Intrigen, Geheimnisse und es geht in die Psyche von Menschen, die Opfer wurden von Gewalt, körperlich und psychisch und was es mit ihnen macht. Wie Machtverlust dazu führen kann, dass man nach dieser Macht giert und anfängt, alles nach seinen Regeln zu gestalten, sobald man in der Position dazu ist. Wie einfach es sein kann, alle umstehenden zu täuschen, während man selbst in Dunkelheit und Schmerz versinkt.
Und wie schwer die Hoffnung dazu zu bringen ist, vollkommen zu zerbrechen, weil man den Glauben an das letzte Fünkchen Licht nicht aufgeben kann. Weil es das ist, was einen am Leben hält.

Eine Dark Romance ohne explizite Szenen, dafür mit viel Charakterhintergrund.

Fazit:
5 Wirbelwinde
für ein gelungenes Debüt!

PS.: Die Absätze des Romans haben mich schier wahnsinnig gemacht. Da dies jedoch eine Sache des Verlags ist, hat das keinen Einfluss auf meine Bewertung (die Autorin kann ja nichts für).



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