
Autor: Aurelia Velten
Titel: Beim dritten Mal ist es für immer
Reihe: Boston Berserks – Band 17
Seitenanzahl: 384 Seiten
Verlag: Hippomonte Publishing
ISBN: 978-3946210979
Preis:
E-Book: 4,99€
Print: 13,95€
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Link zu Amazon: Kenneth und Lemon
Klappentext:
Als sie im Krankenhaus aufwacht, kann sie sich an nichts erinnern. Auch nicht an den Profi-Basketballspieler, der neben ihrem Bett sitzt – ihr Verlobter.
Lemon hat durch eine Kopfverletzung ihr Gedächtnis verloren. Sie wusste weder ihren Namen, noch erkannte sie ihre Eltern, ihren Hund … oder den Mann, an den sie angeblich ihr Herz verloren hat. Kenneth Summerville.
Zwar ist sie nach ein paar Wochen körperlich wieder fit, fühlt sich aber vollkommen verloren in einem Leben, in dem ihr alles fremd vorkommt. Weil gewohnte Orte und Situationen helfen sollen, ihre Erinnerungen zurückzubringen, wohnt sie wieder mit Kenneth zusammen.
Sie muss irgendwie zu sich selbst zurückfinden. Nur was, wenn daraus nichts wird?
Kenneth hatte einfach alles – eine glänzende NBA-Karriere, tolle Freunde und seine Jugendliebe Lemon würde bald seine Frau werden.
Eine Nacht ändert alles. Die Tatsache, dass sie keine Ahnung mehr hat, wer er ist, trifft ihn hart. Aber er will für seine Liebe kämpfen, sie gehören einfach zusammen. Schon auf der Highschool waren sie ein Paar, Jahre später fanden sie erneut zueinander … beim dritten Mal muss es doch einfach klappen. Beim dritten Mal ist es für immer.
Davon ist Kenneth überzeugt. Und er wird alles tun, um Lemon zurückzugewinnen.
Bereitstellung des Exemplars: Rezensionsexemplar.
Meine Meinung:
Kenneth hat endlich das, was er immer wollte: Lemon wird seine Ehefrau werden, nachdem sie bereits auf der High School und dem College ein Paar waren. Doch ihre Beziehung hielt nicht, denn manchmal ist Liebe nun einmal nicht alles.
In Boston trafen sie sich wieder und verliebten sich aufs Neue.
Nur, um an einem Tag, der einer der Schönsten hätte sein sollen, dieses Glücks wieder beraubt zu werden, denn nach einem tätlichen Angriff verliert Lemon ihr Gedächtnis und erwacht vollkommen ohne Wissen. Wer sie als Person ist. Wer ihre Eltern sind. Oder wer der Mann vor ihr ist, der nach ihrer Hand greift und sich verhält, als müsste sie ihn kennen.
Und damit beginnt sowohl für Kenneth, als auch für Lemon eine mehr als schwierige Zeit.
Gedächtnisverlust ist kein leichtes Thema, allen voran wegen den nachfolgenden Konsequenzen. Aber auch der Grund, der dazu geführt hat, ist mehr als hart und lässt Lemon gleichzeitig kalt, weil sie sich nicht an das Geschehene erinnern kann. Es ist, als würde man es hören und gleichzeitig fühle es sich so an, als ob es einer anderen Person zugestoßen sei – so sind zumindest Lemons Gedanken zu dem Übergriff.
Doch Lemon gibt nicht auf und versucht herauszufinden, wer sie ist und ob sie dem Mann, der ihr angeblicher Verlobter sein soll, vertrauen kann.
Kenneth ist in der Profi-Liga als „200 Watt“ bekannt beziehungsweise als „Grinsekatze“, denn er ist eher ein gelassener Typ, der immer ein strahlendes Lächeln auf den Lippen und seinen Spaß hat. Natürlich kann er auch ernst sein, aber vom Typ her ist er wirklich eher entspannt und nimmt die Dinge so, wie sie kommen, statt sich darüber aufzuregen.
In seiner Geschichte hier sieht man davon nicht viel – kein Wunder, wurde doch die Frau, die er liebt und die er nicht beschützen konnte, so schwer verletzt, dass sie eine Amnesie entwickelt hat und im Krankenhaus gelandet ist. Es zerrt an seinen Nerven, dass Lemon da ist und doch nicht da ist. Dass sie körperlich anwesend ist, aber alles, was ihre Beziehung zueinander ausgemacht hat, nicht mehr vorhanden scheint, denn für sie ist er nichts anderes, als ein Fremder.
Und Kenneth beschließt, dass er von vorne anfangen und sie noch einmal für sich gewinnen wird. Beim dritten Mal soll es für immer sein und der Titel findet auch im Buch Erwähnung und hat auch seinen Sinn.
Grundsätzlich finde ich das Thema und die Gerichtsverhandlung mehr als schwierig, besonders, da das hier ein Liebesroman sein soll. Dennoch hat es meiner Meinung nach Aurelia Velten gut gemeistert, es mit genug Ernst rüber zu bringen, ohne, dass es zu schwer war und gleichzeitig auch so, dass es nicht lächerlich wurde. Die Gerichtsverhandlung, die angesetzt wurde, obwohl Lemon gar nicht in der Lage war, selbst daran teilzunehmen hat mich erst stutzig werden lassen, aber nach einigen Recherchen über Google scheint es wohl in Amerika möglich zu sein, also okay.
Was mich mehr gestört hat, ist die Tatsache, dass Lemon für mich blass blieb, genau so sehr wie ihre neu erwachenden Gefühle für Kenneth. Was ziemlich schade ist, denn auf die Geschichte der beiden hatte ich mich sehr gefreut. Kenneth gehört seit jeher zu meinen Lieblingen in der Reihe und die beiden haben ja bereits eine Vergangenheit, die man hier und da auch in den anderen Büchern mitbekommen hat. Tatsächlich muss ich sagen, dass ich da mehr zu fassen bekommen habe, warum Kenneth so toll ist, dass sich Lemon ein drittes Mal in ihn verliebt.
Genau so sehr hat es mich auch ein bisschen gestört, dass Lemons Hund so oft beschrieben wurde. Und das meine ich nicht einmal böse, denn ich weiß, dass ein Haustier einem sehr helfen kann, besonders in Situationen, die einen übermannen und zu viel zu werden drohen. Dass der Corgi ein zentraler Anker sein kann – vollkommen verständlich.
Dennoch war es für mich einfach zu viel. Ich hatte eher den Eindruck, dass Lemon mehr den Corgi liebt als Kenneth, was glaube ich, nicht Ziel der Sache war. Irgendwie hat mir auch grundsätzlich das typische „Aurelia Velten“ Gefühl gefehlt – normalerweise fühlt es sich für mich wie nach Hause kommen an, wenn ich eins ihrer Bücher lese.
Geliebt habe ich dagegen, dass die anderen Berserks ihre kleinen und großen Auftritte mit drin hatten und dass die Mannschaft wieder einmal bewiesen hat, wie sehr sie doch eine Familie sind und zueinander stehen. Wirklich schön diese Szenen!
Spannend finde ich auch die drei neuen Mitspieler, die ins Team gekommen sind, denn die drei sind vom Charakter vollkommen unterschiedlich und ich bin gespannt, was da noch alles auf uns zukommt.
Zudem freue ich mich darüber, dass Nikolai sein eigenes Buch in der „Boston in Love“ Spin-Off Reihe bekommen soll, denn der smarte Anwalt hat es mir echt angetan, während die Gerichtsverhandlung lief.
Fazit:
3 Wirbelwinde für ein Buch mit einem ernsten und wichtigen Thema, das durchaus gut eingebunden war und Freiraum für Zusammenhalt, Spaß und Gefühl ließ. Meiner Meinung nach eins der schwächeren Bücher der Reihe, aber gut für zwischendurch zum Abschalten.